Schon beim ersten Stück, das ohne Trommeln und ohne Gesang auskommt, wird deutlich, wie sehr sich Ynleborgaz als einziger Kopf der Band in seine Musik hineinfühlt. Er beweist mit sanften Klaviermelodien, die in stetem Kontrast zu rauen Gitarrenklängen stehen, dass Aggression allein nicht ausreicht, sondern erst durch die Melancholie ein effektives Stilmittel entsteht. Ynleborgaz nimmt uns mit auf eine Reise in eine Welt voller schroffen Black Metal Klänge und tiefschürfender Melodien.
"Stormen fra nord" enthält neben dem noch eindrücklicheren abschliessenden Song "Sidste kapitel I en endeløs fortælling" das beste Liedgut der Scheibe und lässt mich dank feinen Keyboardlinien an Burzum denken. Andere Stücke sind dann um einiges einfacher gestrickt, verzücken aber nicht viel weniger. Die Ambient Wurzeln der Band schimmern ebenfalls ab und an wieder durch. So ist "Intethedens larm" ein reines Keyboard Stück, das an Schwärze nur strotz. Gelegentliche Keyboardeinlagen und vor allem die vielschichtigen und fies-traurigen Gitarrenklänge machen aus "Kampen Fortsætter" eines der besten primitiv Black Metal Alben in diesem Jahr.
Diejenigen, die inspiriert von der Kritik nun gleich zum Plattenhändler ihrer Wahl wandern möchten, um sich ein Exemplar von "Kampen Fortsætter" zu sichern, muss ich leider enttäuschen: Laut Labelinfo ist die Scheibe bereits ausverkauft. Vielleicht findet ihr irgendwo noch einen Restposten. Ich wünsch euch auf jeden Fall viel Glück bei der Suche, es lohnt sich.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Total Holocaust Records |
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Veröffentlichung |
6/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |