Zur Band an und für sich gibt’s nicht viel Neues zu schreiben, ausser dass Steve DiGiorgio auf diesem Album erneut den Viersaiter bedient, was schon mal Gutes ahnen lässt. Wie erwartet findet sich auch auf dem bereits sechsten Release von Meister Vintersorg massenhaft geiler, progressiver Metal, der in gewohnter Manier von folkloristischen Elementen durchsetzt ist. Im Vergleich mit den anderen Alben ist Vintersorg mit "The focusing Blur" in Sachen musikalischer Entwicklung garantiert ein weiterer Schritt nach vorne gelungen. Man hält es kaum für möglich, aber das Songwriting wurde noch mehr verfeinert. Noch durchdachtere Breaks, abwechslungsreicheres Drumming und Melodien, die in ihrer harmonischen Abstimmung mit dem Rest der Musik von einem musikalischem Können zeugen, das seinesgleichen sucht. Aus den Vocals, die im Vergleich mit dem alten Material, auf den letzten zwei Veröffentlichungen schon gewaltig verbessert wurden, sind nun endgültig alle Unsicherheiten verschwunden. Die Folk- Parts haben etwas von ihrem urchigen Vikingertouch verloren und sind, durchsetzt mit jazzig anmutenden Harmonien deutlich moderner geworden. Von ruhigen, balladenartigen Passagen bis zu blastigen Black Metal Attacken ist alles vorhanden und Master Vintersorgs Gespür dafür, den richtigen Part im richtigen Moment zu verwenden, führt zu einem Abwechslungsreichtum, der einen zu fesseln vermag. Die Atmosphäre des Albums, zu der Steves Frettless Bass Melodien nicht unwesentlich beitragen, entführt einen gedanklich unweigerlich in die wilden, zerklüfteten, aber wunderschönen nordischen Gefilde unseres Kontinentes.

Als ich mir, lange ist’s her, die ersten Vintersorg Alben reingezogen habe, hätte ich mir niemals zu träumen gewagt, dass aus dem depressiv, melancholisch anmutenden Nordländer einmal ein solch genialer Musiker werden würde. Kaufen Leute, nicht downloaden!!! Diese Scheibe ist ihr Geld wert!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Napalm Records

Veröffentlichung

3/2004

Format

CD

Land

Genre

Metal