Regengräusch und jammernder Wind – ähnlich einem Horrorfilmsoundtrack. Wirres Orgelspiel mit Gewitter und Geigenklänge. Jahrmarktsmusik. Jeder einzelne Song von Finnugor beginnt mit solch einleitenden Klängen. Auch der Silberling selbst beginnt mit einem orchestralen, mit weiblichem Sprechgesang versetztem Intro und wird mit einem Outro wieder ins Schweigen versetzt...

Obwohl die Intros der einzelnen Songs sehr klischeehaft erscheinen, sind sie schlussendlich doch das Hörenswerteste der Scheibe. Grund dafür ist vor allem der schreckliche Kreischgesang, welcher überhaupt keinen Ausdruck besitzt. Er breitet sich in fast allen Songs aus und übertönt stark die instrumentale Seite der Songs, obwohl vor allem auch der Drumcomputer nicht gerade hervorragend abschneidet. Einzig "Cosmic Nest of Decay", welches vom Gastsänger Attila Csihar (Ex-Mayhem) gesungen wird, ist von der Stimme her noch einigermassen erträglich (Der Song ist übrigens auf der CD auch in Form eines bösen, bösen Videoclips zu sehen). Kurz taucht auch noch eine weibliche Stimme, gesungen und gesprochen von der sogenannten Domina Mystico, auf. Nur schon der Künstlername lässt zu wünschen übrig.

Im musikalischen Teil von Finnugor wirkt Gabriel Wolf mit seinem anderen Projekt "Infra Black" mit. Musikalisch gesehen sind deshalb vor allem dank ihm und seinem Keyboard einige gute Ansätze vorhanden, wie zum Beispiel beim Lied "Battle at the Heart of Dreamland". Mit sythesizerinszeniertem Chor kommt dieser rein instrumentale Song spannungsgeladen daher. Hier lässt man glücklicherweise den Song nicht durch ohrenbetäubenden Gesang abwerten! In den anschliessenden Songs jedoch umsomehr....

Mein Rezept: Man wechsle den Sänger aus, reduziere das Klischeehafte und lasse Domina Mystico in ihrem SM-Studio schweigen – und fertig wäre der Auftakt zum Besseren.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Adipocere Records

Veröffentlichung

10/2003

Format

CD

Land

Genre

Black Metal