Simpler Black Metal bildet zwar noch immer das Rückgrat der bulgarischen Truppe, dennoch fällt "The Funeral" um einige Ecken trübsinniger und depressiver aus, als sein Vorgänger. Dieser Wandel lässt sich getreu dem Klischee sogar schon an der Anzahl und der Laufzeit der vertretenen Stücke ausmachen. Mittlerweile sind es nur noch vier Nummern, die es summiert auf eine Laufzeit von fast 35 Minuten bringen. Simpler Riff auf simpler Riff auf simpler Riff und so weiter, und so fort, darauf basiert dieser Silberling. Selbstredend ist innerhalb dieses Schemas kein Platz für Extravaganz oder grossen Abwechslungsreichtum. Diesem Plan angepasst ist auch die übrige instrumentale und gesangliche Gestaltung. Das hypnotisch klopfende Schlagwerk folgt einfachsten Rhythmen, der Bass dröhnt matt mit dem Takt und der Gesang folgt einer vollständig absehbaren Linie. Was nach objektiven Kriterien geprüft nach ereignislosem, langweiligem 08/15-Gedudel klingt, entfaltet sich dank subjektiver Wahrnehmung zu einem durchaus brauchbaren Produkt. Speziell das sphärisch zeitlose "Revival" ist ein Garant für Schwermütigkeit, wobei die übrigen drei Nummern, die sich derselben Mittel bedienen, diesem Paradebeispiel kaum nachstehen.
Alle auf "The Funeral" präsentierten Stücke sprechen die selbe, schon 100x gehörte Sprache und alle hier präsentierten Stücke zeichnen sich durch eine unbehagliche, dunkle Stimmung aus. Die Problematik ist nur wieder einmal, warum sollte man sich ausgerechnet die neue Orenda zulegen, wenn es doch auch diverse andere Kandidaten gibt, die oben genannten Kriterien entsprechen? Letztendlich gibt es auf diese Frage keine für die Bulgaren befriedigende Antwort. "The Funeral" ist gehobener Durchschnitt - eine gute Partie, nicht viel mehr und auch nicht viel weniger.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
No Colours Records |
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Veröffentlichung |
11/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |