Kolumbien exportiert hauptsächlich Bananen und Klamotten. Jetzt versuchen es Gitarrist Germán und Bassist Iván mit Musik. Allerdings dürfte "No Will, No Hope" nicht gerate zum Exportschlager mutieren, dazu ist der Drumcomputer zu lau. Womit wir schon beim Kern der Problematik von Evil Silence sind: Nicht nur die Trommeln wirken auf Grund ihres inhumanen Daseins halbgar, sondern auch die Gitarren bringen zu wenig Druck.

Hierbei von Power Metal zu sprechen ist vielleicht etwas gewagt, denn Power ist ja eben nicht gerade die Stärke der Kolumbianer. Dies vor allem, weil der Produzent es nicht geschafft hat, aus Bananenmatsch richtig nach vorne peitschenden Sound zu generieren.

Schade eigentlich, denn die Gitarren und Bassarbeit ist durchaus akzeptabel, wenn auch nicht gerade virtuos. Für Speed Metal angereicherten Power Metal fehlt allerdings die nötige Eingängigkeit. Diese wird durch belanglose Riffs ersetzt, die sich teilweise furchtbar progressiv meinen. Sind sie aber nicht. Denn Keyboards und seltsam wirbelnde Gitarrenstimmen allein bilden nicht den Schlüssel zum Tor des Exportmarktes.

Nur "Hard To Believe" mag mit einigen gotischen Klängen und etwas kernigerem Riffing mehr zu überzeugen. Trotz sanftem Kreisch- und Flüstergesang beziehungsweise leichtem Grunzgesang fehlt den anderen Songs die Durchschlagskraft. Da die Samples und andere Einspielungen eher kitschig als stimmungsfördernd wirken, fällt das Gesamturteil etwas hart aus. Vielleicht hätten die Jungs ihre technischen Fertigkeiten besser in Szene setzen können oder aber sie versuchen das nächste Mal ihre musikalischen Fähigkeiten, die sie zweifellos haben, mit anderen Stilelementen zu kombinieren.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Evil Music

Veröffentlichung

10/2003

Format

CD

Land

Genre

Power Metal