Dass der Mond auf die Psyche des Menschen wirkt, ist eine alte Weisheit und in der spirituellen Traumdeutung stellt der Mond die dunkle, unbekannte Seite des Selbst dar. Grund genug für Darkmoon, sich nach diesem faszinierenden Himmelskörper zu benennen. Mit dem Titel ihres Drittlings "Black Domain" unterstreichen die Schweizer weiter, welcher Seite sie sich zugehörig fühlen.

Es wird ein deftiges Stück Silber in eurer Stereoanlage rotieren, sobald ihr "Black Domain" eingelegt habt, soviel versprech ich euch. Die Klänge, die der digitale Lochcode aus euren Boxen ertönen lässt, können dem Bereich des Black und Death Metal zugeordnet werden. Dabei handelt es sich um eine recht abwechslungsreiche Variante dieser Spielart. So wechseln Tempo und Rhythmus des Öfteren. Die wahre Stärke der Band liegt aber im eingängigen und höchst interessanten Riffing, das technisch zwar nicht extrem hoch stehend ist, dafür umso solider daherkommt. Als Beispiel und gleichzeitig Anspieltipp kann der Song "Drowning" genannt werden. Ungemein spannungsgeladene Gitarrenarbeit wird von einem interessanten Songaufbau, der sehr ruhige Passagen genau so wie Soli und Tempoattacken beinhaltet, zu einem wirklich gelungenen Song zusammengeführt.

Auf gleich hohem Niveau zeigt sich der Titelsong, der sogar noch etwas mehr Energie birgt, weil er schneller und extremer ist. Nichts desto trotz bietet der Song vor allem im Refrain genügend Eingängigkeit. Die beiden anderen Songs "Winds of Death" und "Terror" sind hingegen nicht ganz so stark. Dennoch sind sie interessant anzuhören.

Gegenüber dem letzten Output "Remains" hat sich vor allem auf der Produktionsseite einiges getan. Die Instrumente sind präziser herauszuhören und erzeugen ein dichteres Soundgewand. Allerdings scheint man auch an den Gesängen einiges herumgewerkelt zu haben, denn sie wirken leicht elektronisch und sind daher zwar gewöhnungsbedürftig aber auf jeden Fall Darkmoon-charakteristisch.

Wer sich also von einem erschwärzten Mond in die dunklen Tiefen seiner Selbst herunterziehen lassen will und noch 10 Franken übrig hat, tut nichts Falsches, wenn er sie in "Black Domain" investiert!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

8/2003

Format

CD

Land

Genre

Black Metal