"Es heisst liberate tu te ex inferis - rettet euch selbst vor der Hölle": Das sind die die CD einleitenden Worte von Torsten, seines Zeichens Grunzer der Solinger Band Suffocated Art. Und was dann folgt ist tatsächlich höllisch! Nicht zu unrecht spielen die Deutschen unter dem Motto "Blood, Guts and Gore!", denn genau das ist es, was euch zwanzig Minuten in die Ohren dröhnt: Gore Death Metal à la Cannibal Corpse und Co.

Nichts ist zu spüren von Vorurteilen wie: "Untergrundbands bringen doch eh keinen Druck aus den Boxen!" Denn bei einem solchen Bolzwerk, wie es Suffocated Art liefern, bleiben Stimmen wie ebengenannte grabesstill. Der Druck kommt nicht nur durch die blitzgeschwinden Drums, die durch mannigfaltige Rhythmuswechsel brillieren, sondern auch durch das Riffing und vor allem den wunderbar blutigen Grunz, ergänzt durch seltenen Kreischgesang, zu Stande. Beim Riffing schleichen sich aber doch ein paar Wiederholungen zu viel in die Songstruktur, so dass man von "Created From Blood" nicht behaupten kann, dass die Gore-Welt neu erfunden wird. Dennoch ist die technische Leistung für eine Band, die sich erst nach dem Jahrtausendwechsel formierte, beachtlich.

Durch den strikten verzicht auf übertrieben melodische Songparts, wirkt die CD als ganzes äusserst aggressiv, lässt aber leider andere Emotionen als puren Hass nicht zu. Doch die wenigen Parts, die etwas langsamer und weniger gemetzelt daherkommen, verleiten durchaus zum Mitnicken. Diese Teile sind es dann auch, die die den Reiz von "Created From Blood" ausmachen, ohne das Gemetzel aber auch nicht richtig zur Geltung kommen würden. Manchmal hätte man die Songstrukturen möglicherweise etwas besser aneinanderreihen können, um die Kontraste besser zur Geltung kommen zu lassen und die Spannungsbögen weiter zu spannen. Dies liegt unter anderem auch daran, dass die Songs alle recht kurz sind.

Leider können auch die rar gesäten Originalitäten nicht dazu beitragen "Created From Blood" als aussergewöhnliches Album zu bezeichnen, trotzdem kann man nicht zu letzt wegen der erstaunlichen Produktionsqualität von einem durchaus geglückten Debüt reden, dessen Abschluss von einem Cover des AC/DC-Klassikers "TNT", welcher übrigens schon vor der Version von Six Feet Under entstanden ist, ebenfalls stimmig ist.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

1/2003

Format

CD

Land

Genre

Death Metal