Invoid. gibt es nun erst seit etwas mehr als einem Jahr und was sie in diesem Jahr zu Stande gebracht haben liegt in Form eines Silberlings in meiner Musikanlage. Schon sehr schnell erkennt man, dass die Jungs alle schon zuvor musikalisch aktiv waren. Dies nicht nur, weil die ganze CD selber produziert wurde, sondern vor allem, weil man nicht sofort hört, dass sie selber produziert ist!

Der akustische Beginn der CD zeigt sich nach wenigen Sekunden als Finte. Denn nach dem kurzen Einklang wälzt sich eine Death Metal Walze daher. Bleischwer bis schnell und aggressiv zeigen sich die Deutschen. Ab und an nimmt man sich dann ein Paar Core-Anleihen, die sich in Kostas Schreiwerk und in den holprigen Riffs zeigen. Da gefallen mir die schleppenderen Passagen schon eher. Dass man vor schrägen Teilen nicht zurückschreckt zeigen verschiedene Soli, die sich von schrill bis sehr schräg bewegen, aber eher zur Spannungserhöhung denn zur Zerstörung der Stimmung beitragen. Interessant wird die CD nicht zu letzt auch dank einiger (weniger) Samples, wie zum Beispiel Ladebewegung, elektronischen und selten auch futuristischen Elementen, die sich in funkgesprächähnlichen Stimmen zeigen. Die Abwechlung zeigt sich aber nicht nur in den schrägen Teilen, sondern auch in Tempowechseln, selten eingesetzten cleanen Stimmen und Breaks. Nur mit den Breaks ist man teilweise fast zu grosszügig, so dass ein Song wie "blood" zwischendurch fast auseinander fällt.

Ansonsten versteht es Invoid. im gleichen Song gut, Melodien zu kreieren, die nicht gleich wieder in Vergessenheit geraten und Sogar eine Spur von verträumten Erinnerungen hinterlassen. !An der Produktion hab ich nun trotzdem noch ein paar Kritikpunkte, was an der kleinen Anzahl in Anbetracht der Eigenproduktion fast schon ein Kompliment an die Band ist: Etwas mehr Druck wäre aus den geilen Drums herauszuholen gewesen und vielleicht wäre es sogar drin gelegen, die beiden Gitarren so zu arrangieren, dass etwas weniger Soundlücken entstehen würden und die Riffs noch eine Spur schleifender herüberkämen.

Die Lyrics haben ebenfalls noch etwas Entwicklungspotential, so könnten präzisere Formulierungen schon weiterhelfen, den Interpretationshorizont zu erweitern. Ansonsten kann ich die CD aber allen empfehlen, die melodiösen Death Metal mögen und sowohl an (seltenen) Core-Attacken, als auch an schleppenderen Passagen Freude haben.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

12/2002

Format

CD

Land

Genre

Death Metal