So abnormal ist "Abnormities" aber nicht, was nicht heissen soll, dass die fünf Songs nicht gut sind, sondern, dass sie allesamt typischen Death Metal zeigen. Manchmal schleichen sich auch einige thrashige Riffs ein. "Death TV" ist der erste Streich: Nicht nur die herrliche Stimme, die sanft growlt, überzeug, sondern auch die Gesamtstruktur des Songs. Einige Teile sind mehrmals in ähnlicher Form zu hören. Da sich aber die Leadgitarre melodiös nicht sehr stark vom Hintergrundsound löst, wirken diese Widerholungen spannend und bringen Langzeitwirkung in die Songs. Immer melodiös bleibt "Lunar Eclipse" aber nicht: mindestens ebenso wichtig ist die aggressive Grundstimmung, die durch den dichten Sound zu einer beständigen Atmosphäre wächst, die sich durch die ganze CD zieht.
Vom Rhythmus her etwas thrashiger ist der zweite Song, bei dem im Hintergrund der Death Metal Stimme eine cleane Stimme antwortet. Dieser Song hat eine besonders dunkle Stimmung und den absoluten Mitbangeffekt in den langsamen Teilen, in denen die Leadgitarre mit einem Solo in höherer Tonart eingesetzt ist. Beim dritten Song "Damned Warrior" fällt einem dann auf, wie schnell man erkennt, dass es sich um "Lunar Eclipse" handeln muss. Sie haben einen erstaunlichen Wiedererkennungswert, was daran liegt, dass sie trotz der klaren Death Metal Schiene sehr eigenständig sind. Technisch gesehen zeigen sich "Lunar Eclipse" zwar "nur" überdurchschnittlich, aber das wirkt sich zu Gunsten der Eingängigkeit und des Hörspasses aus und eine übertriebene Komplexität war sicherlich auch nicht das Ziel von "Lunar Eclipse".
Mit den zwei letzten Songs "Butchers Party" und "Hotel Massacre" können die Jungs ihr hohes Niveau halten und unterstreichen nochmals ihr Können, welches durch die gute Produktion richtig in Szene gesetzt wird.
Fazit: abwechslungsreich, hart, melodisch, schwer, eingängig, elitär, genial - kaufen!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
2/2002 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |