Wenn man sich den Beginn des ersten Songs reinzieht, wird man an irgendwelches Grindcore-Gemetzel erinnert, denn ohne grosse Struktur hämmert die Band einfach mal drauflos. Nicht gerade, das was sich ein Untergrundverwöhnter Schreiber wünscht. Doch es wird besser: Death Metal lastigere Riffs und strukturierte Teile gibts noch im ersten Lied zu hören. Allerdings ist das ganze ziemlich bassbetont, was zu einem Wechselbad zwischen zu dumpf und doch groovig.
Je mehr sich Desensitised dem Death Metal nähern, desto mehr kann ich mit den Songs anfangen. So zeigen Songs wie "Torchure" trotz relativ einfachen Songstrukturen mehr emotionale Wirkungen, auch weil nicht mehr einfach gemetzelt wird, sondern auf etwas mehr Mitbangqualität geachtet wird. Trotzdem stören mich hier wieder diese Agroattacken, die eher chaotisch als pur aggressiv daherkommen. Wiederum andere Songs sind zwar beim ersten oder zweiten Durchlauf noch ziemlich interessant, jedoch entwickeln sich kaum Langzeitwirkungen. Einen besten Song kann ich keinen besten Song ausfindig machen. Es ist kein Song, bei dem ich sagen kann, dass er mir vorbehaltlos gefällt. Meistens gibt es einzelne Lichtblicke, wie die langsameren Teile von "Hidden in the Ground". Im gleichen Song gibt es aber auch Teile mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann, weil sehr viel eintönig wirkt und die gut gesungenen Vocals nicht viel daran ändern können.
Die Produktion ist verhältnismässig aber recht differenziert, trotzdem kann ich die CD nicht wirklich empfehlen. Auf alle Fälle solltet ihr zuerst einen der sieben Songs anhören, wenn ihr die Möglichkeit habt und wenn ihr etwas mehr als ich mit corelastigem Death Metal à la Napalm Death angereichert mit schwereren Passagen anfangen könnt, könnte euch Desensitised sogar gefallen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
12/2002 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |