Jetzt werdet Ihr Euch vielleicht fragen, warum diese Death Metal CD länger als eine halbe Stunde dauert. Die Antwort könnte lauten: weil's ein paar originelle Ideen drauf hat. Mit Betonung auf "könnte lauten", denn für solche Aussagen riskiert man "da angry Mike", da Death Metal-Witze niemals komisch sind. Nein, nein, nein. Auf Eye For An Eye gibt's kraftvoll produzierten Death Metal zu hören, der zudem mächtig groovt, egal ob Daemon jetzt gerade im angenehmen Uptempo herumschlingern oder im angehobenen, mittleren Geschwindigkeitsbereich deathen. Crucification fällt mit seinem thrashigen Prügelgedrumme und den ultraschnellen Growls von Lundemark sowie einem wilden Gitarrensolo dann allerdings ein bisschen aus den Rahmen - positiv gemeint übrigens. Da traut sich mal einer was, und es passt trotzdem vorzüglich in den Rest des Konzepts.
Truth Be Known ist ein weiterer, sehr auffallender Track auf Eye For An Eye, da er erstaunlich langsam und bluesig ausgefallen ist, denn zwischen den nicht sonderlich langen Gesangspassagen entlockt Anders Lundemark seiner Gitarre richtig "rauchige" Leadpassagen, Wah Wah Pedal inklusive! Ein echter Rocker, dieser Titel. Beim folgenden Kingdom Of Fools macht Anders immer noch keine Anstalten, seine Alleingänge ad acta zu legen, und lässt sein Gerät ziemlich crazy durch die Gegend jaulen. In solchen Fällen frage ich mich, ob diese Gitarristen einfach nur cool oder lediglich unbegabt sind, aber im Falle von Lundemark stellt sich diese Frage wohl nicht. Wer solchen Schnickschnack allerdings gar nicht umwerfend findet, der kann sich auch gerne bei geradelinigen Tracks wie Eternal Bliss (irgendwie ein Ohrwurm) oder Tailgunner vertun. Daemon haben für jeden etwas dabei.
Eye For An Eye ist in erster Linie eine Death Metal Platte, aber Anders Lundemark und seine Mannen haben es geschafft, das Wort "Auflockerung" im Death Metal über ein paar Midtempoparts hinaus zu definieren, und darum ist Eye For An Eye auch für einen Gelegenheits-Deather eine tolle Sache. Dass es zudem auf diesem Album exzellente Drumarbeit zu hören gibt, muss man nicht extra betonen. Das Markenzeichen Gene Hoglan steht für sich selbst.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
4/2003 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |