Eigentlich gibt's ja auf diesen Seiten kein Hardcore vorgestellt, aber man soll ja nicht so engstirnig sein. Also machte ich einen Ausflug durch die Welt von CBU, die sich schon 1989 gegründet haben, nachdem einige Vorgängerbands umformiert wurden. Schon zahlreiche Releases gibt es von CBU, die auch schon durch Japan getourt sind, wo sie auch die vorliegende LP aufgenommen haben. Neben dem Standartlayout der Band wurden noch einige japanische Gastmusiker hinzugezogen, was dazu führte, dass den Songs, die zum Teil schon vorher einmal veröffentlicht worden waren, ein neuer Geist eingehaucht wurde - sprich: die Lyrics sind oft nicht mehr deutsch (denn manchmal singen jetzt Japaner!). Meine Reise durch den Hardcore im älteren und ursprünglichen Stil lässst viele Klangfarben frei: In den 20 (!) Songs gibt es von punkigeren Gitarrenriffs bis hin zu extremen HC Drums zu hören. Einheitlich durch die ganze CD ziehen sich aber die äusserst kurzen Songs, denn die LP überdauert nur gerade 30 Minuten.

Nach zwei drei Durchläufen kristallisieren sich dann einige Songs heraus, die vor allem durch ihren hohen und synphonophilen Gesang nicht schlecht rüberkommen - aber extrem bleibt die Sache allemal! Aber irgendwie ist mir die Mucke doch etwas zu stark heruntergeklopft. So tönt zum Beispiel "Krawattencharly" doch sehr einseitig, trotz den zwischendurch intressanteren Riffs. Leider kann sich der Song auch nicht richtig entfalten, er ist schlicht zu kurz. Ein Lichtblick stellt der Song "Zukunftsvisionen - krank" dar: Die Lyrics sind hier herrlich geschrieen. Der Song kommt genial rhythmisch daher und zeigt verschiedene grossartige Elemente, die durch die weniger punkig ausfallenden Riffs durchaus überzeugen. Sehr speziell ist der elfte Song, der sehr druckvoll ist und meinen Ausflug etwas versüsst. Er ist ganz schön chaotisch, auch wegen der wirren Stimmen - interessante Sache!

Insgesamt zeigt die LP viele Bereiche des bisherigen Schaffens von CBU auf und ist wegen des ungewöhnlichen asiatischen Touchs nicht unspannend. Trotzdem sind die Songs eindeutig zu kurz, dafür umso explosiver. Wer sich mal eine Metal-Auszeit gönnen will und gegenüber frühem 80er Hardcore nicht abgeneigt ist, soll doch mal reinhören!

 

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

 

Eigenproduktion

Veröffentlichung

 

6/2001

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Hardcore