Der Start des dritten Coldworld-Studioalbums ist wie ein Kristall, der das Licht einfängt und widerspiegelt - er erinnert uns an die schneidende Kälte und das faszinierende Schauspiel von Frost und Eis, das während des Lockdowns im Frühjahr 2020 die Welt umhüllte. Inmitten dieser bizarr-kalten Landschaft fand Mastermind Georg Börner die Inspiration für seine neueste Schöpfung: ein beklemmendes und tieftrauriges Depressive Black Metal-Werk, das perfekt in das ideale Klima der Einsamkeit und Isolation passt.
Die Stücke "Soundtrack to Isolation", "We Are Doomed" und "Isolation Stagnation", die bereits im letzten Jahr digital veröffentlicht wurden, sind nur der Anfang einer Reise durch eine Welt, die von kammerorchestralen Arrangements geprägt ist und über die Grenzen der Monotonie hinausgeht. Jeder Ton und jede Nuance hat eine subtile Veränderung durchgemacht und erzeugt zusammen eine mittelschwere Sogwirkung, die von jeher Coldworlds Hauptreiz ausmacht. Lautmalender melodischer Gesang, Streicher-Teppiche und flüssige Rhythmuswechsel verschmelzen zu einem breiten Klangbild, das uns in seinen Bann zieht.
Doch das ist erst der Anfang. "Isolation" ist das bislang klanglich filigranste Werk von Coldworld, in dem Börner seine Akustik-Breaks, elegischen Gitarrenleads und wehmütigen Violinen wie ein virtuoser Dirigent einsetzt. Man könnte fast sagen, dass diese Elemente aus dem Kontext des Death-Doom stammen.
"Isolation" ist zweifellos das stärkste Werk von Coldworld. Auf dem vertrauten Trauerklos-Black-Metal-Fundament hat Georg Börner seine vielfältigsten Schichten aufgebaut und verzichtet auf Staubsauger-Klang - verschiedene Gesangsregister und ein gemütliches, aber punktgenau auf Höhepunkte ausgerichtetes Songwriting sind nur einige Beispiele dafür. Das Ergebnis ist eine wahre Symphonie der Kälte und Einsamkeit, die das Herz jedes Liebhabers von atmosphärischem Black Metal höher schlagen lassen wird.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eisenwald |
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Veröffentlichung |
9/2022 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |