Die zwölf Nächte (auch Zwölfte oder Glöckelnächte) sind die zwölf Nächte, in verschiedenen Gegenden zwischen dem Heiligen Abend (24. Dezember) und dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar), aber auch andere Zeiträume, beispielsweise zwischen dem Thomastag und Neujahr.
Soviel Wikipedia-Fachwissen mal vorweg.
Auch die Südbayern von Thorngoth haben die Rauhnächte in tiefster Seele und der uralten Tradition folgend natürlich fest verinnerlicht - und ihr neuestes Album danach benannt.
"Rauhnacht" ist nach "Thelema Of Destruction" das zweite Werk der vier Bullen von Tölz, die mit ihrem Zweitling zwar nicht der Weisheit letzten Schluss aus dem Zylinder zaubern, dennoch aber ein ansprechendes und mitreissendes Klangerlebnis darbringen.
Störend ist im Endeffekt vorrangig die Sensationsarmut der Kompositionen, die sich als inhaltlich dünnes, bereits zigmal aufgekochtes Süppchen erweisen und in ihrem Aufbau nicht wirklich zu Lobeshymnen verführen.
Glücklicherweise verwandeln Thorngoth durch bedächtiges Nachwürzen auch dieses dünne Süppchen in ein geniessbares Endprodukt, welches besonders durch seine stoische Souveränität zum Abschmecken einläd.
Geduldig spult man die Klangfolgen herunter, als wäre Dienst nach Vorschrift das höchste der Gefühle - und zieht damit den Hörer auf seine Seite.
Unaufhaltsam prasseln drückende Gitarrenriffs aus den Boxen, die in ihrer Machart selbst altes Eisen taufrisch wirken lassen, ihren eigenen Charme aber zu keiner Sekunde verlieren und sich mitunter sogar recht zügig in den Gehörgängen verhaken.
Diese Gitarrenriffs sind es auch, die mitsamt ihrem schmückenden Beiwerk die kalte, lebensfeindliche Atmosphäre der "Rauhnacht" präsentieren und den inzwischen aufmerksamen Hörer auf eine beschwerliche Wanderschaft schicken.
Die Produktion erscheint schwarzmetall-typisch simpel und grundsolide.
Beim besten Willen keine leichte Aufgabe, eine bleibende Meinung zum aktuellen Thorngoth-Album zu erhalten.
Ich ordne "Rauhnacht" zum momentanen Zeitpunkt ins sehr gute, obere Mittelfeld ein, da mir das Tonmaterial an sich ganz gut in den Kram passt, auf der anderen Seite aber in so mancher Beziehung noch einigen Raum für Verbesserungen oder Veränderungen lässt.
Wollen doch mal sehen, wie es mit den Bayern weitergeht...
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Folter Records |
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Veröffentlichung |
11/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |