Youtube-Views in beeindruckender Höhe, ausverkauftes Vinyl: Das im Mai veröffentlichte Afsky-Werk hat eingeschlagen – Grund genug, das zweite Full-Length-Album des Dänen Ole Pedersen Luk genauer zu inspizieren.
In den ersten drei Tracks wird der Black-Metal-Rahmen im klassischen Sinne ausgelotet; solide, wuchtig und bedrohlich durchaus, jedoch fehlt bis hierhin die eigene, originelle Signatur. Mit dem vierten Track «Bondeplage» und damit just zu seiner Mitte hin ändert sich das Werk; es wird lichter, melodiöser und entfaltet so eine melancholische Tiefe. Perfektioniert wird diese im darauffolgenden «Stemninger», das in seinen atmosphärischen Parts an Ellende, Drudkh oder Grift erinnert.
Damit ist «Ofte jeg drømmer mig død» keine orientierungslose Genresuche; das Spiel zwischen klassischem Black Metal und Black Gaze gelingt und macht das Werk eigen. Die Stärke des Opus ist neben der Stimmungsgewalt klar das Gesamte, der Fluss der Songs in sich, aber auch der sechs Songs in ihrem Zusammenhang. Unter diesem Aspekt betrachtet scheint jeder einzelne Part, jegliche akustische Einspielung, ja sogar plötzlich jeder Fade-Out zum musikalischen Storytelling, das «Ofte jeg drømmer mig død» vollbringt, in perfekter Weise beizutragen. Eine kompositorische Höchstleistung, die sich – für alle, die sich das nun fragen – im Vergleich zu Solbrud (mit Luks Vocals und Guitars) insgesamt trauriger, zerbrechlicher und sehnlicher zeigt.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Vendetta |
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Veröffentlichung |
5/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
Dänemark |
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Genre |
Black Metal |