Wer Gutes tut und nichts daran ändert, bleibt in der Oberliga. Das hat sich Erik Gärdefors von Grift gedacht, als er den Nachfolger von «Arvet» komponiert hat. Doch zwei Dinge hat er dabei nicht bedacht: Wenn Geniales plötzlich ein Tick weniger genial ist, wirkt es nur noch gut, weil die unendlich hohe Erwartung nicht erfüllt wird. Zweitens strebt so mancher Mensch nach Besserem und wenn sich dann etwas nur auf gleichem Level wiederholt, dann entsteht die Gefahr der Selbstkopie.
Aber der Reihe nach: Was hat sich denn bei «Budet» geändert? Geblieben ist der melancholische Black Metal mit Einfluss aus Folk und Post Black Metal. Erhalten blieb uns auch die markerfüllende Schreistimme von Erik. Akustische Passagen und der Einsatz des Psalmodikons betonen die Markenzeichen von Grift. Herzensschwere Melodien und Hymnen schallen durch Mark und Bein. Damit reiht sich das neue Album exakt an seinen Vorgänger. Erstmalig hat Erik aber nicht ganz alles alleine gemacht. So standen Nathalie Ericson und Clarissa Bebber für die Illustrationen und Photographie bereit, währendem Georg Börner auf zwei Stücken die Violinenklänge in einer fantastischen Art und Weise darbietet.
Die beiden anfangs erwähnten Fallen umschifft Grift knapp. Alles in Allem ist auch «Budet» ein unglaublich wirksames Werk geworden, wenn auch der ganz grosse Hit im Stile von «Den Stora Tystnaden» weggeblieben ist. Wer die Vorgängerwerke mochte, wird «Budet» mögen, vielleicht aber nicht lieben oder vergöttern.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Nordvis |
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Veröffentlichung |
3/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |