Schneller als ein Sturm, kraftvoll jagend, Hoffnung versprechend, Sehnsucht nährend, kurz: Das grosse Besteck legen Sol Sistere auf, wenn sie ihre euphorisierenden Melodien in die Höhe schrauben ("Relentless Ascension") und in stetigem Aufwind ungehemmt emporwirbeln lassen. Nur wenige Male bremsen lange gehaltene, beinahe reglos schwebende Töne die schier unerschöpfliche Energie. Prägnante Melodik, Aggro-Blasts, Raugesang und im Gedächtnis sich festsetzende Gitarrenlinien sind zu dichter Atmosphäre verwoben. Voller Bewegung und mit einem unentbehrlichen Tropfen Schwermut dunkel eingefärbt, landen Sol Sistere mit jedem Song einen Treffer. Sie lassen das Herz fliegen ("Sight Of The Oracle") und die werfen die Seele in einen wilden Mahlstrom ("Degraded Soul"). Das von der Violine begleitete Instrumental "Towards The Morning Star" entrückt für knappe zwei Minuten mit träumerischer Melancholie in eine heilere Welt. Mein persönlicher Wermutstropfen ist "Seeker of Souls". Auch wenn die progressiven Töne und das kurzzeitige Abweichen in den Klargesang gering dosiert eingeflossen sind, atmosphärisch fällt das Schlusslied gegen seine sieben Vorgänger ein Stückchen ab und nimmt mir den Eindruck, ein vollkommenes Album zu hören.
Fazit: Auch nach zig Durchgängen bin ich "Unfading Incorporeal Vacuum" zu keiner Minute überdrüssig geworden. Die Chilenen haben ein tolles Debüt eingespielt, das zwingend für Freunde von Atmosphäre, Schwärze und Gefühl ist.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Hammerheart Records |
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Veröffentlichung |
7/2016 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |