Sie sind gut und gerne schon 8 Jahre im Geschäft und seither kein bisschen ruhiger geworden. Die Rede ist von Enthroned, einer belgischen Black Metal Band, die seinerzeit von Lord Sabathan und Cernunnos gegründet wurde. Wie es bei vielen Genre Bands, die so lange mit dabei sind, fast schon üblich ist, hat sich auch bei Enthroned bereits mehrfach das Personalkarussell gedreht. Einmal allerdings eher unfreiwillig, da Cernunnos vor den Aufnahmen zum offiziellen Debut namens "Towards The Skullthrone Of Satan" im Jahre 1997 Selbstmord begangen hatte. Mit "Regie Satanas" wurde anschliessend zu Ehren von Cernunnos noch ein Platte mit altem Material und einigen neuen Songs veröffentlicht, bis dann durch "The Apocalypse Manifesto", der zweiten "echten" CD, der einst eingeschlagene Weg von Enthroned mit einer weitgehend neuer Besetzung weitergeführt wurde.

Auch auf "Armoured Bestial Hell" bleiben Enthroned der alten Zauberformel bestehend aus blastenden Drums, extremem "Gitarrenschrubbing" und Kreischvocals treu. Insbesondere letztere fallen ungemein positiv auf, weil sie zum einen sehr mächtig klingen, zum anderen aber gleichzeitig auch unglaublich hektisch und aggressiv durch die einzelnen Songs wuseln, was den Titeln eine unruhige und dennoch "attraktive" Dynamik verleiht. Auch diverse Gitarrensolos (wie beispielsweise auf "Enslavement Revealed") erwecken sofort die Aufmerksamkeit des Zuhörers, da man sich nicht ganz sicher ist, ob diese einfach nur wirr klingen oder schlichtweg hundsmiserabel sind, erstaunlicherweise aber total super in den Chaossound der Belgier passen, welcher, wie schon erwähnt, hauptsächlich im Uptempobereich angesiedelt ist. Nur selten treten Enthroned ein wenig auf die Bremse. Bei "Armoured Bestial Hell" muss man eher zwischen schnell, sehr schnell und sauschnell unterscheiden. Ansonsten gibt's bei Enthroned das klassische Black Metal Brett. Tempovariationen en masse, tief satanische Texte, grenzenlose Ungestümheit und, was eher wieder untypisch ist, eine beinahe schon erstaunliche Spielzeit von einer Dreiviertelstunde. Der erste und der letzte Titel dienen dabei als Intro resp. Outro, eine Tatsache, die eigentlich gar nicht gross auffällt, da die Songs stark miteinander verwoben sind, sodass man die kurzen Pausen zwischen den einzelnen Liedern teilweise gar nicht richtig mitkriegt.

Trotz aller lobenden Worte müssen sich Enthroned aber wohl damit abfinden, auch mit diesem Album nicht besonders lange im Gespräch zu bleiben. Den Belgiern fehlt es schlicht und einfach an den eigenen Trademarks, um zu neuen Marduks oder Dark Funerals zu werden. Und da die Hörerschaft in diesem Genre ohnehin begrenzt ist, lässt sich die Situation der Belgier wohl am besten mit einer Zeile aus einem alten, deutschen Schlager beschreiben, die da heisst: "Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt, sie müssen warten."

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Blackend Records

Veröffentlichung

4/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal