Aluk Todolo beschränken sich auf das Nötigste. Das fängt bei der streng formalen Gestaltung des Artworks für "Voix" an und hört bei der Titelliste, die nur die Spielzeiten nennt, nicht auf. Zur Umsetzung ihrer Ideen verzichtet die Band auf Gesang und hält es auch bei der Instrumentierung klassisch: Bass, Gitarre und Schlagzeug. Allerdings reichen Aluk Todolo auf ihrer Bandcamp-Seite folgende Orientierungshilfen, um sich in ihrem Kosmos zurechtzufinden: Rock, Black Metal, Experimental Rock, Krautrock, Occult Rock. Und ja, die Erwartungen, die diese Aufzählung weckt, erfüllt das seit 2004 aktive Trio auf seinem vierten Langspieler.

Welche (il)legalen Substanzen sich die Franzosen auch immer genehmigen, "Voix" klingt wie eine verdrogte Jamsession, die sich jedoch nicht in psychedelisch-bunte Klangwolken entlädt, sondern statt dessen durch dichte, irreführende Nebelbänke aus lange gehaltenen Tönen, Verzerrungen und Dissonanzen führt. Melodien, so flüchtig wie Frosthauch, sind im Moment des Entstehens schon wieder in Auflösung begriffen, um sich sofort wieder neu zu formen. Schlagzeug und Bass sind Herz- und Pulsschlag, die vibrierende und gelegentlich fiebrig experimentierende Gitarre bildet das komplexe und sensible Nervengeflecht, das wie ein schwarzes Netz alles fest umspannt und sich dennoch geschmeidig in viele Richtungen streckt. Anspruchsvoll und voller Details sind die Stücke arrangiert und verströmen in ihrer Lässigkeit vollendete Düsterstimmung. Auch nach mehreren Durchgängen erschliesst sich "Voix" nicht in all seinen Aspekten, sondern bleibt mysteriös und rätselhaft, ohne dabei von seiner Faszination zu verlieren. Ob sich das Geheimnis dieser Klangkunst - oder ist es ein Musikexperiment? - lüftet, lässt sich feststellen, wenn die Jungs im Sommer auf Tour sind; im Juni mit Sum of R und im Juli und August auf Festivals in Deutschland, Frankreich und Portugal.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Norma Evengelium Diaboli

Veröffentlichung

5/2016

Format

CD

Land

Genre

Black Metal