Abbath hat es bei Immortal verspielt. Nachdem ihn Demonaz und Horgh beim heimlichen Immortal-Markenklau erwischt haben, war das persönliche Zerwürfnis zu gross, als dass das Mastermind hinter der norwegischen Ausnahmeformation noch hätte mit seinen Gefährten weiterziehen können. Unzuverlässigkeit und psychische Schwierigkeiten liessen es zu, dass Abbath von seiner eigenen Band gekündigt wurde. Stellt Abbath nun auf seinem eigenen Weg nun dennoch seine Zuverlässigkeit unter Beweis? Nachdem Schlagmann Kevin Foley und Gitarrist Per Valla die Truppe nach nicht einmal einem Jahr wieder verlassen haben, scheint zumindest Teamkontinuität nicht in die zuverlässigste Kerbe zu schlagen.

Musikalisch ist hingegen Verlass auf den Norweger. So klingt Abbath ziemlich nach dem, was man erwartet hat – nach Immortal. Etwas weniger Melodie und Eingägigkeit, noch etwas mehr Raserei, leichte Industrialität im Klang und schon wird aus frühen Immortal Abbath. Eine billige Kopie seiner Selbst ist Abbath aber definitiv nicht. Einfach von einer neuen Immortal-Scheibe zu sprechen, täte dem Machwerk unrecht. Einige Gitarrensoli und überraschende Instrumente zeigen durchaus den Willen, nicht da weiterzumachen, wo er mit Immortal aufgehört hat. Die musikalischen Arrangements, die hasserfüllte Komposition und die Portion Hymnenhaftigkeit waren zwar schon bei Immortal Olve Eikemo’s Feder entsprungen. Damit ist nicht erstaunlich, wie solide "Abbath" geworden ist. Beeindruckend ist lediglich dass die offensichtlich nur hilfsweise dazugezogenen Bandmitglieder derart inspirierend auf die Musik eingeschwört worden sind und trotzdem noch genug Quelle für Weiterentwicklung boten.

Ein einfacher Zeitgenosse ist Abbath offensichtlich nicht. Optisch scheint der Pandabären-Look auch nicht mehr zeitgemäss zu sein. Musikalisch wertvoll ist der Typ hingegen allemal.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Seasons Of Mist

Veröffentlichung

1/2016

Format

CD

Land

Genre

Black Metal