Der erhabene Klang der Gitarren und die scheppernd-mittelschnellen, majestätisch stampfenden Drums erzeugen ein Geflecht aus nordischer Mystik und Härte - mit mythologischer Hintergrundgeschichte. Draugsang haben ihren Namen von der Legende des Draugen, dem Geist eines alten - in den Weiten des Meeres verlorenen - Fischers, dessen Gesang den anderen Fischern auf hoher See ihren baldigen Tod signalisierte. Peitschende Winde, die im Sturm Geräusche erzeugt haben sind zwar die naheliegendere Schlussfolgerung, doch davon mal abgesehen führen mich Draugsang auf eine atemberaubende, beinahe 20-minütige Reise, mitten in einen Sturm chaotischer Emotionen.
Das fauchend-keifende Stimmwerk des Masterminds mit dem schmucken Namen Antik passt wunderbar zu den kratzigen Sechssaiter-Melodien, den wenigen, aber ohne jeden Zweifel exellent eingebetteten Keyboard-Sequenzen und dem etwas schwachen Klang dieses Prachtstückes. Insbesondere das neuste Stück "Svartskjær" sei hervorgehoben, denn gerade während der rund sechs Minuten fühlt sich der Hörer in anderen Sphären. Mehr davon. Viel mehr!
Ich habe grosse Hoffnung in diese Band, denn das "Norge"-Dou hat bereits mit den Arbeiten an einem kompletten Album begonnen. Trotz der sogar vom Label als nicht perfekt bezeichneten Produktion sollte gerade in diesem Punkt nicht zuviel gefeilt werden, denn ohne den rohen Klang wäre "Seil På Skyggans Hav" nur halb so wohlklingend. Weiter so wie bisher. Das gilt zum einen Draugsang, zum anderen Norgash (NSP), der ein Händchen dafür zu haben scheint, genialen Black Metal aus vergangenen Tagen aus der Lade zu kramen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Northern Silence Productions |
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Veröffentlichung |
2/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |