Trotzdem frönen Sectu dem Death Metal, nur eben viel wuchtiger, rhythmusorientierter und ganz und gar nicht weichgespült. Von ganz amerikanischen oder ultratechnischen Exkrementen halten sich die Stockholmer jedoch genau so fern wie vom vielgefürchteten Einschlag neumetallischer Nägel. So tummelt der Drittling der Formation irgendwo im Nebenhaus der Morbid Angel-Villen. Nur ganz zum Eintritt ins Atrium reicht "Nefarious" nicht. Solide Musik, abwechslungsreiche Riffs und ein kräftiges Grunzorgan genügen eben nicht ganz. Auch weder an den Liedstrukturen oder den technischen Fertigkeiten im Team liegt es nicht, sind doch alle Mannen schon ewig im Geschäft und können einen passablen Lebenslauf vorweisen, in denen Formationen wie Therion, Tiamat, Mörk Gryning, Chimaira und Soilwork geschrieben stehen. Auch das teuflische und etwas roh geratene Klanggewand hat durchaus seinen Reiz.
Der Zutritt zur grossen Ruhmeshalle gelingt Sectu aus schwer definierbaren Gründen nicht, die höchstens mit Bildern paraphrasiert werden können. Stellt euch einfach eine wunderschöne Frau ohne jegliche Erotik vor. Oder denkt an ein einen blitzeblanken Sportwagen, dessen Marke ihr leider schon vergessen habt. Und noch ein Bild für die weibliche Leserschaft: Ein adretter Mann mit gutem Körperbau und schickem Anzug, der rosa Socken trägt. Das ist zwar alles recht reizvoll. Doch fehlen der Charakter, die Wiedererkennbarkeit und der letzte Wille zur Perfektion.
Aber das ist alles nicht ganz so schlimm. Wer einfach etwas harten Todesstahl auf der Brücke zwischen Amerika und Schweden hören will, darf Sectu nicht ganz aus seiner Landkarte streichen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Vicisolum |
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Veröffentlichung |
7/2014 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |