Ein Cocktail aus Death, Thrash, Industrial und Hardcore ist es, was die russischen Mixer Grenouer dieser Tage unter dem Titel "Try" auf die Getränkekarte setzen. Hochmotiviert und mit einigen fleissig einstudierten Showelementen angereichert jongliert man mit schwermetallischen Stilrichtungen wie ein preisgekrönter Barkeeper die verschiedenen gläsernen, überwiegend hochprozentiges Nass fassenden Behältnisse. Die erste Geschmacksprobe der frisch zusammengebrauten Mixtur enthüllt trotz der spektakulären Präsentation jedoch leider keine unvergleichliche Gaumenfreude, sondern mundet etwas seltsam, als hätte man billigen Wodka mit einem grosszügigen Schuss abgestandener Cola angereichert. Will heissen: Macht betrunken, schmeckt aber nicht jedem.

Irgendwo zwischen Pantera, Korn und Sinister schrappeln sich die fünf Russen mit mächtig viel Bass und dröhnenden Gitarren durch sieben Tracks, die es auf eine magere Gesamtspieldauer von gut 21 Minuten bringen und zu keinem Zeitpunkt wirklich durchschlagende Wirkung erzielen können. Zwar hat man neben den vorgenannten Kombos hörbar einige weitere grosse Vorbilder, deren musikalisches Schaffen Einfluss auf die Lieder von Grenouer ausüben, kann deren Qualitätslevel aber bei weitem nicht erreichen und müht sich redlich, die fehlende Kreativität durch wütende Ausbrüche zu kompensieren. Es ist nicht zu verleugnen, dass das Material von "Try" Köpfe zum Bangen bringen kann; über weite Strecken verpufft aber auch dieser Effekt und die Scheibe droht ins untere Drittel abzurutschen. Lobenswert sind die saubere Instrumentalarbeit, die aufwändige Aufmachung sowie die gute wenn auch etwas kraftlose Produktion.

So zeigt sich "Try" als durchschnittliche Veröffentlichung, die sicherlich ihre Fans finden aber keine grösseren Lobeshymnen seitens der Öffentlichkeit ernten wird. Aggressivität alleine kann Kreativität eben nicht ersetzen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

DF Music Organization

Veröffentlichung

1/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal