Wunderbar hier - mal wieder lässt das Cover kaum Fehlinterpretationen betreffend des betielnden musikalischen Labsals dar. Geboten wird gradliniger Black Metal, überwiegend in Form von Songs mit dezenter Überlänge. Wirkliche Höhepunkte werden in den einzelnen Songs nur selten gesetzt. Genauso wie sich angesichts des ständigen Wechsels nur schwerlich ein dominierendes Gitarrenriff ausmachen lässt brechen die Schlagzeugeskapaden beim Lauschen über dem Hörer zusammen. Dementsprechend scheinen Drengskapur sich vom naheliegenden urbanen Flair der Grossstadt abzuwenden; der Genuss ihrer Musik kann kein Akt vom ausschnittsweisen Hören via mobilem MP3-Player sein, er muss vielmehr in den heimischen vier Wänden geschehen. Drengskapur spielen naturromantische Kammermusik, die sich instrumental vor allem als Analogie der tobenden, donnernden und blitzenden Gebahren der Erde wähnen.
"Der Urgewalten Werk" nebenbei Hören - das geht nicht. Um Erstbesuchern in der eigenen Wohnung oder Nachbarn zu vermitteln wie grimm und böse man ist, kann man die Scheibe sicherlich absichtlich laut abspielen. Gehört werden will sie aber in erster Linie konzentriert und aufmerksam, denn nur so kann sie im Gehörgang des Lauschers wirklich zünden. Jene, die Black Metal haben wollen, wenn Black Metal draufsteht, sind hier gut aufgehoben. Mir persönlich fehlen deutliche instrumentale Akzente - möglicherweise fehlt mir in diesem Moment des Hörens und Schreibens aber zugegebenermassen auch einfach nur die richtige Stimmungslage. Der Ort dürfte überflüssig sein, denn wie gesagt - mit Berlin als Stadt hat "Der Urgewalten Werk" überhaupt gar nichts zu tun.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Revolvermann Records |
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Veröffentlichung |
5/2014 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |