Das damals zweite Persefone Album handelt von der Bandnamensgöttin Persephone alias Kora (Core) und erzählt deren Geschichte in drei langen Epen aus der Sicht der Hauptcharaktere der Geschichte: Demeter – die Mutter von Persephone, Hades – der Gott der Unterwelt und der Tochter von Zeus Persephone selbst. Das Album als Sammlung von Einzelstücken zu betrachten täte der Truppe also Unrecht, ist doch das Gesamtkonzept stimmig und der rote Faden so deutlich, dass man fast von einer Progressive Death Metal Oper sprechen könnte.
Um die Heldengeschichte schlingen sich Harmonien, komplexe Rhythmen und wunderschöne Melodien in einem progressiven Gewand melodischen Todesstahls. Mit viel Tastenklängen und anachronistischen Takten legt das andorranische Sextett den Grundstein ihres Schaffens. Trotz feinen Melodien und massenhaft Klavier bleibt die Grundhärte bestehen. Einigen werden die schiere Vielfalt und die radikalen Wechsel im Gesang zwischen weiblich, männlich, grunzend sowie fauchend sicher zu überladen wirken. Denn auch Rhythmus und Stilmix wechseln munter zwischen Todesstahl, Progressive Metal und akustischen Läufen ab. Zwischen poppigen Passagen und hartem Death Metal wechselt das Sextett genauso lebhaft wie zwischen knackigen und vertrackten Elementen. Langweilig wird die Achterbahnfahrt "Core" deshalb garantiert nie, braucht aber viel Zeit, um in ihrer Komplexität erfasst zu werden.
Für alle, die "Core" noch nicht im Schrank haben und die etwas mit progressivem Todesstahl anfangen können, ist die Neuauflage zu empfehlen. Für die ganz grossen Fanatiker, die das Original schon haben, lohnt sich die Neumischung zumindest bedingt. Insgesamt ist "Core" ein komplexes und durchdachtes Werk dem jeder eine Chance geben muss.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
ViciSolum |
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Veröffentlichung |
5/2014 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |