Als ersten Offizier hat Pilot Schmier diesmal Sodom's Engelvergewaltiger in die Kabine zitiert. Tom Such macht bei "Legacy Of The Past" einen soliden Job ohne Höhenflug, aber auch ohne abzustürzen. Als Ersatzstewardess durfte gleichzeitig Tankard-Schreihals Gerre servieren. Putzgehilfe ist schliesslich Ol Drake von Evile. So sind die Grosskonkurrenten zum dreissigjährigen Destruction-Jubiläum für einmal als vereinte Crew unterwegs, ohne sich die Passagiere abzugraben. Einzig der beste Akroflieger aus dem Teutonenland durfte nicht mit auf die Reise. Mille fliegt wohl lieber allein. Lustigerweise hat sich dafür die "Mad Butcher" und "Release From Agony"-Crew mit Harry Wilkens (Gitarre) und Oliver Kaiser an den Trommeln für einen kurzen Streckenabschnitt zurückgemeldet.
Wenn wir schon bei der Crewdiskussion sind: Taktmotor Vaaver löst seine Aufgabe auch auf seinem zweiten Destruction-Werk sensationell. Es ist lange her, seit Destruction ein derart vorantreibendes Schlagwerk mit solch gewaltigem Groove dargeboten haben. Der frische Jetstream treibt den Metzgervogel verdammt gut voran. Schmier sorgt wie gewohnt für ordentliches Donnergrollen und scharfe Gesangsblitze, währendem Mike zwischen Saitensoli und Raffelattacken laufend mit perfekter Technik brilliert. An der Besetzungscrew lässt sich beim Dreier definitiv nichts meckern.
Der Service der Zerstörungsairline ist allerdings etwas stark auf die Produktion getrimmt. Fabriziert wurde das Langeisen von durch Martin Buchwalter und Andy Classen abgehaltene Aufnahmesessions. Die Turbinen donnern deshalb messerscharf, die Lautsprecher sind blankpoliert und die Höhenruder perfekt justiert. So fliegt es sich mit doppeldeutigem Höhenflug. Auch hier ist also nichts Negatives zu vermerken. Einzig, dass die Produktion es doch nicht ganz schafft über dezente Einförmigkeit in Sachen Liedaufbau hinwegzutäuschen.
Damit ist "Spiritual Genocide" aus Produktionssicht sicher das beste Destruction-Album seit der Wiedervereinigung. Von der stückschreiberischen Seite bleibt jedoch das letzte Jubiläumsalbum zum Fünfundzwanzigsten ungeschlagen. Überraschungen bleiben erspart, Zuverlässigkeit ist beim Flugverkehr ohnehin wichtiger. Deshalb gilt ohne Bedenken: buchen, einchecken, abheben mit Metzgairline empfohlen!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
11/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |