"Hmmmm, amtlich!" – das war mein erster Gedanke, als ich gelesen habe, dass es sich bei den Finnen von De Liriums Order um eine technische Death Metal-Band handelt. Gut, ich geb's zu, der Name ist wirklich nicht das Tollste, aber man soll sich ja von der Musik überzeugen lassen. So, Jungs, dann gebt ma' Feuer, meine Anlage ist bereit!

Oha! Eine druckvolle Produktion, Respekt! Damit können die Herren schon durchaus mit den grösseren mithalten. Wenn ich jetzt nicht gewusst hätte, dass es keinerlei personelle Verbindungen gibt, hätte ich gewettet, dass die Herren über irgendwelche Verbindungen mit den Holländern vom Monolith Deathcult im Bunde sein müssen. Eine kleine Recherche im Netz ergab aber keine Hinweise darauf – wie auch immer, Freunde der Niederländer können hier schonmal bedenkenlos zugreifen. Technisch und songschreiberisch sind die Herren wirklich fit und bringen viel Abwechslung in die Titel. Schon die Eröffnung "Autistic Savant" zeigt die Bandbreite – am besten jeweils die Wechsel in die Blastbeats und den Refrain, die kurzen Klaviereinschübe... Wirklich sehr geile Ideen, die sich auch in den anderen Titeln zeigen.

Wo Licht ist, ist bekanntermassen auch Schatten. Davon gibt es auf "Veniversum" einen grossen Schatten – und das ist der klare Gesang, der an keiner einzigen Stelle wirklich passend ist. Weder von den Melodien her, noch vom Können kann man sagen: "Jawoll, genau DAS muss an dieser Stelle kommen!" Schade eigentlich, weil dieser Schwachpunkt den ansonsten sehr positiven Eindruck stark trübt. Ich bin ehrlich: die klaren Passagen nerven einfach nur. "The Aftermath" beginnt mit klarem Gesang – der ist derartig grauenhaft, dass ich mir den Titel nicht länger als eine halbe Minute anhören konnte. Ich überspringe wirklich selten einen Titel, aber an dieser Stelle war "Veniversum" für mich dann doch in's Ziel eingelaufen mit immerhin 9 Punkten. Übrigens haben De Lirium’s Order zu "Autistic Savant" noch ein recht professionelles Video gedreht – nach eigenen Angaben in einer alten Lagerhalle (Klischee, ick hör dir trapsen!) bei -30°C. Das nenn' ich Einsatz!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

DLO Productions

Veröffentlichung

8/2012

Format

CD

Land

Genre

Death Metal