Auf "Retaliation", welches via Inverse Records vertrieben wird, treffen ausgefeilte Strukturen auf ein gutes Gehör für Melodien. Nicht jede klingt neu, aber immer treffsicher.
In der eigenen Historie gibt man gerne zu von At The Gates "Terminal Spirit Disease" beeinflusst worden zu sein und das ist unüberhörbar. Gibt man nun noch einen kräftigen Schuss Illdisposed, gerade bezüglich der tiefen Growls und einiger Gewaltausbrüche im Highspeedgewand hinzu, erhält man einen klangnahen Eindruck ihrer Kunst.
Mittlerweile haben die Jungs wieder einen festen Drummer (Veikko Ringvall) hinterm Kit sitzen, auf ihrem 2011er Werk hingegen knüppelt sich noch Sami Hänninen als Session-Drummer durch die 11 Lieder.
Wie die Titel schon erahnen lassen, ist man textlich Themen wie Gewalt und Hass zugetan. Dies unterstützt die Wirkung ihrer schneidenden und walzenden Maschinerie.
Das Eröffnungsstück lässt dem Hörer einen Moment um die Matte zu schwingen und reisst dann mit Grindcorefeeling, stark an ihre Landsmänner Rotten Sound erinnernd, den Schädel ab. In regelmässigen Abständen wechseln sich voran preschende und im Midtempo gehalten Passagen sich ab. Das Solo fidelt ohne Kopfschmerzen zu erzeugen und rundet das Bild somit perfekt ab.
Dierekt im Anschluss folgt "You Should Be Killed" eine Ausnahmeerscheinung des Albums. Bis auf den das Solo begleitenden Groovepart spielt man 1:34 min. lang puren Grind.
"Watch Them Die" hingegen zeigt die andere Seite der Medaille. Hier bestimmenen Rhythmus gebende Leads und schwerfällig schleppende Riffs das Klangbild.
Das der Gesang in keiner Weise der versierten Instrumentierung nachsteht, beweist der Sänger Tuberculosis durchgehend. In "Spawn Of Satan" präsentiert er seine fiepend hohen Schreie, das tiefe Gebrüll und alle Nuancen im Zwischenbereich zugleich, was dem Lied sehr zugute kommt.
Fazit: Ein starkes Album im Bereich Death Metal mit Grindalluren. Eigenständig dank der Intonierung und des herausstechenden Gesangs. Nah genug an Heroen wie At The Gates und Rotten Sound um in Sekundenschnelle eingängig zu sein. Pure Wut mit Inbrunst vertont und das Ganze in einer klaren, druckvollen und Rauheit bewahrenden Produktion verpackt. Zuschlagen und nicht im Regal verstauben lassen!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Inverse Records |
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Veröffentlichung |
7/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |