Eigentlich war ich der Ansicht, dass solche Musik wie die auf "Ferd" dargebotene bereits Ende der 90er ihr Ende gefunden hatte. Frostige Klangmalereien mit rasenden Drums und jeder Menge Geschrei, das soweit zu erkennen zum grössten Teil ohne Text auskommt.

Erwarten würde man solchen Retro-Black Metal eigentlich nur aus Norwegen, Aurvandil kommen jedoch aus Frankreich, genauer gesagt aus Rouen und haben bereits unzählige Splitalben sowie ein paar Demos unters Volk gebracht.

Die Qualität des hier dargebotenen objektiv zu beurteilen ist schwer. Das mag zum einen daran liegen, dass der finale Hördurchgang beim Verfassen dieser Rezension im Zug stattfindet und es teilweise nicht zu unterscheiden ist, ob da jetzt das Rattern auf den Schienen, oder die Drums zu hören sind. Bei einem sehr dichten Soundteppich, fast schon mit Darkspace (jedoch mit viel weniger Keyboards und Effekten) zu vergleichen, ist die Beurteilung des musikalischen Könnens ebenfalls nicht trivial.

Geboten werden dem Hörer auf "Ferd" auch eigentlich nur drei Stücke, dazu gesellen sich Intro und Outro, welche aber fast wie vollwertige Lieder funktionieren, nur instrumental sind und nicht gerade durch Abwechslung glänzen. Dennoch kann das Outro "Preregrination II" herausgehoben werden, da endlich mal auf pure Raserei verzichtet wird und so ein Teil der Instrumentierung verständlich und durchschaubar wird. Auf das Intro "Prergrination I" hätte man jedoch getrost verzichten können. Deutlich hört man hier den elektronischen Drummer und das leicht orientalisch klingende Riff (welches die Erwartungen an "Ferd" eigentlich in die völlig falsche Richtung lenkt) ist so interessant auch nicht, dass man es über sechs Minuten wiederholen muss.

Kommen wir also zu den drei Hauptstücken "Over The Seven Mountains", "Through Hordanes Land" und "Still He Walks". Wie eingangs erwähnt, typische Black Metal Kost der auslaufenden 90er, oft mit dezenter Keyboarduntermalung, weder innovativ noch besonders gut. Durch den flachen Sound aber oftmals sehr ambientlastig. Das dürfte wohl auch der Grund dafür sein, warum sich ein Meister der tristen Covergestaltung (Sperber, unter anderem verantwortlich für die Cover von Coldworld) eines solchen Werkes annimmt und immerhin dieses daran sehr gelungen wird.

Erfreulicherweise kann man sich in heutigen Zeiten via Youtube ein gutes Bild davon machen, ob man ein Album wie "Ferd" braucht, oder nicht. Ich für meinen Teil bräuchte es nicht.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eisenwald

Veröffentlichung

10/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal