Nach einem kurzen, unheilschwangerem Intro, welches prima in einem Horrorfilm passen könnte, geht’s dann los. Ich stelle mir vor, ich sitze gemütlich in einem Konzertsaal und lasse mich von klassischer Keyboard-Musik berieseln. Dazu hämmert direkt neben meinem Kopf ein Presslufthammer. Angenehm, nicht wahr?
Das Drumming schmettert mit der Geschwindigkeit eines Maschinengewehrs quer durch das ganze Album. Da steckt entweder ein Teufelskerl von einem Drummer oder ein Drumcomputer dahinter. Wie auch immer, das Getöse macht die restliche Musik zunichte. Die Gitarren gehen in diesem Geknalle fast völlig unter. Dabei hätten die wenigen Solis, welche ich aus dem Gehämmere heraushören kann, durchaus Potential gehabt.
Fleshgod Apocaypse wurde hörbar von Bands wie Dimmu Borgir oder Behemoth beeinflusst. Der Gesang von Tommaso Riccardi beschränkt sich auf fieses Death Metal Growlen. Dazwischen ist vereinzelt die hohe Fistelstimme von Bassist Paolo Rossi (King Diamond lässt grüssen) zu hören. Dem armen Kerl wurde vor der Aufnahme wohl gehörig in die Eier getreten.
Das Durcheinandermischen der orchestralen Töne mit dem dunklen Uptempo-Metal bringt mich an den Rand der Verzweiflung. Ich kann mit diesem verschachtelten Durcheinander von Musik einfach nicht warm werden. Glücklicherweise lädt das langsame, schwerfällige Klavieroutro von "Agony" zum dringend benötigten Aufatmen ein.
Als Pluspunkt muss man der Band allerdings zugestehen, dass ihre Musik einen hohen Wiedererkennungscharakter aufweist. Ich kann aber beim besten Willen nicht verstehen, wieso eine Band wie Fleshgod Apocalypse einen Vertrag mit Nuclear Blast erhält, wo doch noch massenweise talentierte Bands alles für einen Plattenvertrag geben würden. Fans von synfonischem Black/Death Metal können ja trotzdem mal reinhören.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
9/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |