Was lesen wir da? Du musst ziemlich mutig sein, wenn Du Mozart in einen der Titel integrierst. Jo, genau das wird nämlich auf dem Opener Motherwar getan. Es würde helfen, wenn man ein bisschen Humor und Ironie für solch eine Aktion aufbringen würde, steht da weiter geschrieben. Kein Problem Leute, denn bis hierhin ist diese Promoinformation sowieso ein Scherzli. Als ob das Einbeziehen von klassischen Melodien in Metalmusik besonders neu wäre. Das haben ja schon die Opis von Accept gemacht. Ach ja, produziert wurde das Teil von Tägtgren. Moment, was ist denn das? So so, ein grosser Produzent, wird hier erklärt, der schon viele bedeutende Alben gemacht hat .... Namen von Bands, und nochmal Namen von noch anderen Bands. Richtig, das sind ein paar von denen, die schon mal im Abyss Studio gewesen sind. Nun Leute, das kann doch wohl nur ein Gag sein. Tägtgren und sein Abyss Studio sind jedem Metaller bereits im embryonalen Status bekannt, und das erste Wort, wenn man ihm ein Jahr später den Schnuller aus dem Mund zieht, ist sowieso Hiiiiipocriiiisiiii, hehe. Da fällt Dir echt der Metal vom Head. Ah nee, siehe da, produziert wurde das Ganze von Tommy, dem kleinen Bruder, da wollen wir ihm nicht unrecht tun. Trotzdem. Weg mit dem Stückerl Papier, denn so langsam wirkt sich dieses negativ auf das Review für Dispatched aus. Aber Spass hatten wir damit, besten Dank dafür.
Dispatched mischen heftigst klassische Heavy Metal Strukturen mit Kreischvocals, ganz ähnlich zu dem, was Children Of Bodom so praktizieren, vielleicht mit ein bissel mehr epischen Ansätzen als die Bodomler. Allerdings fehlt ihnen definitiv ein Alex Laiho. Daniel Lundenberg trennen da noch Welten vom Vergleichsobjekt, aber probieren tut er's wenigstens mit viel Einsatz. Das gilt sowieso für die ganze Motherwar Platte. Die 5 Metalmenschleins aus Schweden geben sich alle nur erdenklich Mühe, mit meist schnellen Songs jede Menge Power zu produzieren, und mit Templar gibt's sogar einen groovigen Midtempotrack auf dem Album, der richtig zu gefallen weiss. Ach ja, die Coverversion von The Final Countdown, dem Europe Klassiker, ist übrigens total witzig und originell geworden, auch wenn Joey Tempest das wohl nicht so sehen wird. Der überlange Schlussteil des abschliessenden Stückes Dispatched lässt sogar erstaunen. Jede Menge atmosphärische Gitarrenmusik, begleitet von dezenten Keyboardeinlagen, so richtig was zum Auspendeln. Das traut man dieser Band eigentlich gar nicht so recht zu. Könnte es sein, dass zum Zwecke der Verkaufsförderlichkeit hier das wahre Talent der Schweden ein wenig beschnitten wurde? Das wäre echt schade, ehrlich, denn dieser Titel ist verdammt gut. Unterm Strich ist Motherwar aber eine Scheibe, die man haben kann, jedoch sicherlich nicht haben muss.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Music For Nations |
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Veröffentlichung |
4/2001 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |