Die französische und dazu auch noch überaus patente Version dieser Mixtur präsentieren die fünf Pariser - also Pariser im Sinne von Pariser - Eibon auf ihrem Debut "Entering Darkness" und locken damit selbst mich als quasi ausgewiesenen Doom-Skeptiker hinter dem Ofen hervor.
Es gelingt der vorliegenden guten Stunde Musik beinahe durchweg, mich nicht zu begeistern, aber zu interessieren und meiner engstirnigen Sichtweise des modernen Doom-Geschehens unendliche Weite zu verpassen, denn auch Schwarzmetall-Freunde dürfen sich hier angesprochen fühlen, was bekanntlich nicht bei jeder Genre-Veröffentlichung im Vordergrund steht.
Eibon montieren behende die garstigsten Black-Anleihen aufs klebrige Doom-Fundament, was sich zum einen im flotten Songwriting, zum zweiten in einer rabengleichen Krächzstimme kenntlich macht und der perfiden Eigendynamik wegen komplett den Vogel abschiesst - Gott sei Dank!
Nicht allzu eisig wirkt die monotone Atmosphäre, sondern ständig brodelnd, bedrohlich, kurz vor der Explosion - doch man wartet vergebens, der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen hätte bringen können, fehlt; und gerade diese Inkonsequenz zahlt sich aus, denn dementsprechend intensiv bleibt die Erwartungshaltung und es schleichen sich keine Längen ein.
Sicherlich ist es nicht jedermanns Sache, sich auf das halbe Dutzend Zentnersteine einzulassen und den jeweiligen Inhalt zu verdauen, denn derart viel Bass und pampige Gitarrenlava verlangt nach extrem viel Säure um sich aufzulösen, letztlich sollte sich aber auch der grösste Zweifler von "Entering Darkness" verführen und eines guten belehren lassen.
Ich denke und vermute, dass die Kombination aus Black Metal und Sludge Doom genau so und nicht anders zu klingen hat und muss zugeben, mich auch zukünftig gerne an Eibon und ihren Machwerken zu versuchen.
Dennoch geniesse ich den schwarzen Stahl weiterhin lieber ohne Doom-Einflüsse.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Aesthetic Death |
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Veröffentlichung |
9/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |