Was uns Woods Of Desolation hier präsentieren ist ihr bestes Werk ihrer fünfjährigen Karriere. Die Kompositionen sind ausgefeilter und die Produktion, dies dürfte an Northern Silence Productions als Label liegen, ist klar und differenziert, ohne die Atmosphäre irgendwie negativ zu beeinflussen.
In diesem Opus wird deutlich, wie gut sie eigentlich sind, was man anhand der "Sorh"-EP, im Gegensatz zum Debut-Album, ja schon vermuten durfte. Wie zuvor auf "Sorh" liefert ein ehemaliges Austere (Aus) Mitglied den Gesang, doch diesmal ist es Sorrow anstelle von Desolate.
Die sechs Stücke ergeben eine Einheit des Leides und Schwermuts. Musikalisch erzeugt durch einige tragende, aber auch genügend knüppelnde Riffs, welche von Kreisch- und Klargesang begleitet und zuweilen von vordergründigen Keyboards in Szene gesetzt werden.
Steht das Kreischen eher für verzweifelte Ausbrüche und Aggression, bildet der klare Gesang den depressiv-melancholischen, oft von Trauer bestimmten Gegenpart. Einzeln schon ergreifend, doch parallel erzeugen sie Gänsehaut und sind niemals aussen vor, sondern verschmelzen mit der taktgebenden Musik.
Aus dieser Mischung holt man alles heraus, was an Abwechslung aufgefahren werden kann, ob nun düster schleppend, aggressiv voran preschend oder massiv treibend, es wird mühelos von einem Part in den anderen gewechselt. Daher vergehen die 38 Minuten wie im Fluge und einem zweiten oder dritten Durchgang steht nichts im Wege.
Fazit: Ja, man hört eine gewisse Entwicklung in Richtung Austere (Aus), bekommt aber genügend Eigenständigkeit geboten, um die Platte zu mögen ohne sie als Kopie oder Neuaufguss aufzufassen. Wer also depressive Klänge á la Austere oder Fallb(Pol) mag, der sollte sich "Torn Beyond Reason" nicht entgehen lassen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Northern Silence Productions |
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Veröffentlichung |
7/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |