Symphonic Black Metal/Ambient ist die Schublade, die ich vorzugsweise geschlossen halte. Elffor haben es irgendwie geschafft herauszukommen und in meinen Händen zu landen.
Auf Grund besagter Negativ-Präferenz existiert das Ein-Mann-Projekt seit 16 Jahren parallel zu mir. Dabei entwickelte man sich vom Ambient hin zum heutigen Sound und bringt es mit "Unblessed Woods" auf die bereits neunte Veröffentlichung bei nur fünf Alben, da dies das Re-issue des vierten Albums ist. Neu aufgenommen und gemastert kommt es via Northern Silence Productions wie bereits die drei Vorgänger mit zwei exklusiven Bonustracks.
Mit über 73 Minuten bekommt man quantitativ reichlich, qualitativ leider minder viel.
Dann wollen wir den Ausreisser mal unter die Lupe legen:

Das eröffnende Titellied ist hinsichtlich Atmosphäre und ergreifender Emotionalität eines der positiven Beispiele. Das langgezogene Sythieintro des Songs lässt den Hörer auf die metallischen Klänge gieren und weiss gerade durch gezügeltes Tempo zu überzeugen. Selbst die sonst eher schwachen Vocals bestechen in der zweiten Hälfte mit jammernden Schreien, die unter die Haut gehen.
Warum sie nicht weit öfter als Stilmittel verwendet werden ist mir unerklärlich.
Trotz netter Paganmelodie wird das Instrumental "Of Heretic Pagan Kingdom" schnell zu reinem Gedudel und nervt bzw. verstärkt die Langatmigkeit der Platte.
Es folgen Ausflüge in die Gefilde von Dimmu Borgir und Cradle Of Filth mit erhöhtem Ambient-Faktor, bis man diesen Einheitsbrei bei "Gorgorium Goth" mit einer Prise alter Abigor zu einem echt guten Song macht.
Beendet wird die Platte vom zweiten Bonustrack, welcher leider ein paar überflüssige Synthieklänge beherbergt, ohne die er ein rundes, extralanges Outro hätte darstellen können.

Trotz variierender Effekte und Instrumente ist der Aufbau zu eintönig. Zu oft verfährt man nach dem Schema: "Ambient-Einleitung, Metal hinzufügen und wieder ruhiger werden gen Ende". Die verschiedenen Tempi, die man für sich zu nutzen weiss, reichen nicht um Spannung aufzubauen oder gar zu halten.

Fazit: Der Herr soll sein Schaffen ruhig fortsetzen, denn es gibt Schlimmeres, doch eine Empfehlung ist die Platte nicht wert. Zu selten versteht man zu fesseln oder zerstört die Wirkung durch das Modifizieren oder Abbrechen starker Passagen im falschen Moment.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Northern Silence Productions

Veröffentlichung

7/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal