Zu ihrem Grundverständnis von DM gehört eindeutig der Flair der alten Schule, denn das so angesagte Arpeggio-Gefrickel als auch unermüdliche Breakdown-Flausen sind nicht bestimmend. Vornehmlich in den Soli stellen sie aber gern auch ihre technische Finesse zur Schau.
Die Produktion erinnert gleichfalls an die guten alten Tage des DM. Man setzt nicht auf massenweise verstärkende Effekte und eine hoch polierte Fassade, sondern liefert gut differenzierten, bassig kräftigen Sound ab.
"Kingdom Of Shadows" ist ein wirklich harter Brocken. Tief verzerrte Gitarren paaren sich mit ruppigem Grunzen und werden von einer wuchtigen Rhythmusfraktion angetrieben. Dazu gibt es genretraditionelles Textgut, welches allerhand düstere Geschichten auffährt.
Bis auf das lahme "aaaahhh"-Intro ist das Titelstück eine derbe Uptemponummer, die zur Intensivierung gerne mal mächtig grooved. Direkt im Anschluss schmettert "I Am One, I Am All" los und kredenzt ein exzellentes Solo. "Led To The Slaughter" bildet zusammen mit "Pathway To Demise" ohne Frage das Hitzentrum der Platte. Das hier vermehrt eingesetzte Kreischen, die Soli als auch das drumherum, hier stimmt alles. Mit "Forbidden Realm" leiten sie das Ende des Silberlings ein und beweisen an dieser Stelle, dass sie den Sinn eines Keyboards verstanden haben, indem sie nur zur atmosphärischen Untermalung ein paar Töne einstreuen.
Fazit: "Kingdom Of Shadows" ist ein auf den ersten Blick gelungenes Album. Bei eingehender Betrachtung schmeckt das Songwriting jedoch etwas fad. Es ist definitiv kein Album, welches man getrost mehrmals hintereinander geniessen kann. Doch mit genügend Zeit dazwischen, ist es ein solides Scheibchen. Für alle, die sich seit Ende der 90er von der DM-Szene vernachlässigt fühlen, gibt es hier neuen Stoff für die Ohren, vielleicht sogar einen neuen Hoffnungsträger Namens Overoth.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Forbidden Realm Records |
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Veröffentlichung |
4/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |