CCP Records haben sich da eine Band aus Süddeutschland geschnappt - und damit total in die Kacke gegriffen. Die vor 7 (sieben!) Jahren noch Bösmetaller gewesenen drei Jungs liefern mit "Rückkehr nach Asgard" ihr zweites Werk hinter dem 2003er Schinken "Wotanic Battle". Was soll ich sagen? Das Trio spring zu 100% auf dem stereotypen Zug auf, rutscht dabei noch aus und fällt brutal ins kalte Wasser. "Komm in die Höhle / Auf ein kaltes Bier / Schnaps und Met / Haben wir auch hier" heisst es in "Die Hoehle". "Dem Tod geweiht / Wir sind bereit / Hebt das Schwert / Hebt das Schild [Für hippe Nordkrieger heisst es also nicht "der Schild"] / Stürmt voran / Für Wotan" klingt es in "Seit Jahren prophezeit" aus den Boxen. Und das ist praktisch die Bandbreite der lyrischen Ergüssen, die sich uns beim Hören und Mitlesen bieten. Wer sich da noch nicht kräftig gegen die Stirn schlägt, tut das dann bei der Musik.
Zugegeben, die ist nicht völlig für die Katz [für Loki]. Halbwegs ordentliche, treibende Geschwindigkeit, durch einen relativ schäbigen Drumcomputer angekurbelt. Ein paar thrashige Gitarrentriolen, ein nicht hörbarer Bass. Moment, hatte ich nicht gesagt, so schlimm wäre es doch nicht? Hab ich mich wohl geirrt.
Produziert ist die Scheibe halbwegs gut. Das Mastering lässt den Bass wie gesagt untergehen, das E-Schlagzeug erzeugt keinen Druck, der Gesang, der sich als schlechte Synthese aus Altvater und Asenblut Vocals erweist, krächzt irgendwo zwischen den Gitarrenspuren versteckt vor sich hin.
Ich sage es mal so - der Markt ist jetzt schon überfüllt. Wer überraschend innovativen Pagan Metal liefern will, der muss sich ordentlich anstrengen. Möglich ist das zweifellos. Lost Shade aus Baden-Württemberg schaffen es allerdings nicht und scheitern auf einen Schlag grandios. "Rückkehr nach Asgard" braucht niemand.
Albuminfo
Punkte |
1/5 |
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Label |
CCP Records |
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Veröffentlichung |
11/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Pagan Metal |