Die vier Jungs aus Virginia vertreten jenen, vom skandinavischen nahezu völlig verschiedenen, amerikanischen Stil des Black Metal. Ecliptic schneiden dabei ab wie ihre kanadischen Nachbarn von Woods Of Ypres, nur mit weniger Doom Elementen. Auch fühlt man sich beim Hören erinnert an altes Material von Agalloch und die Debut-Scheibe der Deutschen Kerbenok. Die exzessive Fixierung auf melodische Gitarren verleiht dem Klangbild schon fast einen Hauch von Metalcore ("The River Flows On", "Five Ways"). Im Kielwasser ziehen die Amerikaner damit auch gelegentliche Ausbrüche in nach Todesblei anmutende Gefilde, die ein wenig an die guten alten Death erinnern.
Für jeden, der es noch nicht geahnt hat - natürlich gibt es auch ordentliche, meist kurze Einlagen mit der Akustikklampfe ("The River Flows On", "Emergence"). Lyrisch beschäftigen sich die Herren mit der ewigen Auseinandersetzung des Ich mit sich selbst, mit dem Entschwinden in dunkle Sphären und epistemologischem Gedankengut. Ich halte dies nicht für geheuchelte Pseudo-Abkehrung vom Huldigen des Bösen, sondern für auf Interesse aufbauender Authentizität. Nicht zuletzt das Design der CD selbst spricht dafür, welches zweifellos in Anlehnung an die Voyager Golden Record entstand.
Letztlich stehe ich aber etwas blöd da. Und das liegt nicht nur daran, dass mir der Fussballkarten-Geruch zu Kopf gestiegen ist. Ich kann schwer beschreiben, was mir da wirklich auf die Ohren hämmert. Hier liegt wohl ein typisches "Jeder-muss-sich-selbst-überzeugen"-Album vor. Ich kann also nur die MySpace Seite der Jungs aus Virginia empfehlen. Da "As Of Yet Unknown" nach eingängigen vielfachen Durchläufen kein bisschen langweilig wurde und durch den Einfallsreichtum an den Saiteninstrumenten glänzt, gibt es hier 10 volle und absolut verdiente Punkte. Ich hoffe auf weitere Veröffentlichungen der Herren.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
10/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |