Den Sonntag mit einem Review bzw. dem Hören einer zu rezensierenden Scheibe zu beginnen ist gefährlich. Bekommt man musikalischen Schrott auf die Ohren, reisst dass die morgendliche Stimmung unter Umständen arg runter. Dennoch habe ich es mal wieder gewagt, heute mit den Finnen Sáwol aus Finnland.

Kein Griff ins Klo! Passend zur langsamen Einkehr des Herbstes liefern die Finnen auf "Through Soil And Skin" gemütlichen Melodic Doom / Death Metal. Grimmige Gitarren wabern aus den Boxen, ein Schlagzeug suggeriert das Schlepptempo, genretypische Vocals keuchen uns Worte von Ausweglosigkeit und Niedergeschlagenheit ins Ohr. Der gemütliche Aspekt geht vor allem von den Gitarren aus. Diese stellen das trickreiche Spielen der jeweilgen Musiker unter Beweis und sorgen auf dem vorliegenden Album als Hauptinstrumente für die Abwechslung. Mit leckerem Gefrickel im Opeth Stil und wemsenden Soundwänden Marke Draconian blasen die Herren uns den Staub aus den Lautsprechern. Sehr basslastig kommt der Sound daher und ausgezeichnet abgemischt. Gelegentliche Guestvocals von Kollegen aus den weiteren Bandprojekten der Mitglieder Sáwols (Sotahuuto, Scion, u.a.) lockern die doch recht monotonen eigenen Vocals fein auf.

Die Finnen brechen hier nicht grossartig aus bekannten Gefilden aus. Erwartungen werden erfüllt, wenn man hier mit üblichem Melo-Doom rechnet. Gut machen sie ihren Job jedenfalls. Mir fehlt aber der Punkt, an dem man vom Zuhören in ferne Sphären davongetragen wird. Wohl bauen die Herren eine frostige, herbstliche Stimmung auf, aber völlig aus der Realität ziehen kann mich "Through Soil and Skin" nicht. Es geht eben nicht unter die Haut. 10 Punkte gibt es hier für die hervorragende progressive Arbeit an den Gitarren und der Tatsache, dass kein Lied gleich klingt.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Bullroser Records

Veröffentlichung

10/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal