Und wie erwartet - auf "Genius Loci" wird man mit Synthie-Klängen nahezu bombardiert. Den interessanten Teil machen dabei zweifellos die Piano-Klänge aus, die beispielsweise in "Der Schatz im alten Berg" regieren. Dazu eine grosse Ladung weitere Sounds wie Streicher und zumindest die Absicht wird deutlich. Sargath setzt auf Atmosphärik.
Die Retortenakustik ist hier nicht mal wesentlicher Kritikpunkt - viele Symphonic Metal Bands liefern mit echten Instrumenten viel miesere Ergebnisse ab. Trotzdem bläut man dem Hörer hier eine Art musikalischen Ödlandes ein, eine Ebene aus teilweise durchdringender Kälte und Mystik. Das Ganze klingt praktisch wie ein Anfängerfehler von Summoning.
Solange man sich nicht die Synthetik ins Bewusstsein ruft. Der Grossteil der Scheibe stammt bis auf die Vocals tatsächlich vollständig aus der Steckdose. Am deutlichsten wird das beim echt miesen Schlagzeug, das ein wenig im Midi-Stil Geräusche abliefert, die an Knöpfe erinnern, die man auf Laminatboden pfeffert. Kein Druck, keine Überzeugungskraft, beschissen abgemischt.
Wenn die Gitarre mal durchklingt, scheint sie auch mit zahlreichen Effekten und Filtern versehen und übernimmt sowieso maximal einen begleitenden Part. Die Vocals sind ganz nett. Elegantes Fauchen, dass im ständigen Mid-Tempo der Songs ganz ordentlich daher kommt.
Auch das Songwriting passt. Die Emotionsausbrüche sind nachvollziehbar, Überraschungsmomente sind auszumachen, gehen aber leider durch die Abmischung und bescheidene Instrumentierung regelmässig unter. Sargath sollte ein wenig aus dem Schatten des künstlichen Sounds heraustreten, den Gitarren mehr Freiraum zusprechen und eventuell ein echtes Schlagzeug rankarren; dann wird die Überzeugungskraft der nächsten Platte auch grösser. Aber den selben Kurs auf einer weiteren CD? Nein danke, die möchte ich dann besser nicht rezensieren.
Wer in Heidelberg wohnt, kann eventuell auch was mit den Lyrics anfangen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Karge Welten Kunstverlag |
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Veröffentlichung |
9/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |