Ein viertel Jahr nach "The Gates" kommt Solist Sami mit "The Nest Of Death" um die Ecke, ebenfalls von der Leine gelassen unter dem klangvollen Namen File Of Ghosts.

Geändert hat sich nichts, weder stilistisch noch handwerklich und auch in Sachen Spielzeit verweilt man in EP-Gefilden.
Brutalinski-Death-Metal führt Feder, irrwitzig aufgeschreckt von einem Computer-Schlagzeug, dessen Geschwindigkeit sämtliche Superlativen knackt - wenn es sein muss, zumindest.
Das deathige Gekrache wird angereichert von diversen Industrial-Elementen, die sich sowohl auf die verzerrte Stimme wie auf die kreischende Gitarre schlagen und dem Getümmel einen bizarren und surrealen Anstrich verpassen.
Songwriting findet nicht statt - das einnehmende Gaspedal hat alles unter seiner Fuchtel und Stückchen wie "Fragile", denen eine hintergründige Ruhe innewohnt, erliegen dem Gruppenzwang und entwickeln letztlich auch eine bösartige Aggression.
Erneut von der Eigenproduktion profitieren kann der Sound, dessen Trübheit und Garagen-Charakter zum Industrial passt, wie die Faust aufs Auge und den man beinahe als Geistesblitz durchgehen lassen könnte.

Weitere Worte brauche ich nicht zu verlieren.
File Of Ghosts ist für mich ein Projekt, an dem ich inzwischen die Ernsthaftigkeit vermisse, denn erinnere ich mich an den Vorgänger von "The Nest Of Death", so habe ich beim vorliegenden Silberling nichts Neues gehört.
Man präsentiert Musik, die schnell und problemlos komponiert und eingespielt werden kann und lässt, bei aller Kontinuität, den Punkt Exklusivität ausser Acht - und das ist schade.
Da der Finne aber allemal Wirkung erzielt, die nicht zu verachten ist, ist dem Tonmaterial bedingte Qualität nicht abzusprechen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal