Was zum Teufel...?
Yverdoom sind eine Truppe aus der Schweiz und waren mir, zum Glück, bis jetzt nicht bekannt. Ich entschuldige mich im Voraus bei jedem Fan, aber ich kann an der Platte ausser der fetten, transparenten Produktion und dem schlichten doch gelungenen Cover nichts gutes finden. Ja, die Mitglieder wissen ihre Instrumente zu spielen und zu singen, liefern sogar DM mit Hardcore Einschlag ohne im Gros typischen Metalcore zu machen, aber was sie machen hat weder Hand noch Fuss. Es ist ein obskures Sammelsurium.

Die Platte besteht aus sieben eigenen Nummern und einem Integrity Coversong. Lied eins bis drei sind für mich völlig belanglos, weder mein Bein oder ein anderer Körperteil geht im Takt mit, noch finde ich ausser maximal einem Riff pro Song irgendetwas, dass auf sich aufmerksam macht. "Minus Vox" beginnt mit einer interessanten Melodie und suggeriert meinem Hirn nun würde alles wieder gut werden, doch meine Ganglien und Synapsen waren vorschnell. Es ist nämlich ein Instrumentalstück, dass es schafft vier Minuten lang auf einem Thema herumzureiten, bis es wie ein zähes Stück Fleisch, welches zu lang gebraten wurde, kaum zu kauen ist und nicht mehr schmeckt.
Vollkommen unerwartet ist das unaussprechliche "Putaquepariu" nach dem "Donkey Kong" inspiriertem Intro ein nett ungestümes Stück Musik, welches ständig zwischen brutalen Uptempo mit Grunts/Gekreische und kurzen, langsamen Passagen wechselt. Nummer sechs und sieben sind dann doch mehr oder weniger typischer Metalcore und das Integrity Cover schliesst den Kreis Zeit raubender Beschallung.

Fazit: Im Netz erfuhr ich, dass einige der Musiker in der schweizerischen Szene kein unbeschriebenes Blatt sind und für nicht direkt kategoriesierbare oder einfache Kost bekannt sind. Da ich selber progressive und technische Musik höre, vielleicht sogar präferiere, muss ich unterstellen, dass es bei diesen Leuten eine Entschuldigung ist keine guten Lieder zu schreiben. Denn nicht kategorisierbar ist eigentlich kein Synonym für nicht anhörbar. Empfehlen kann ich die Platte daher niemandem, der nicht masochistisch veranlagt ist.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Headstrong Records

Veröffentlichung

5/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal