Interessant ist, dass die Band seit 1995 existiert, dies aber erst ihr zweites Vollalbum ist. Sie springen damit, um mal die Konturen dieser Rezension vorwegzunehmen, von Null auf Hundert auf den Pagan-Zug auf. Und nicht etwa die klassische Dampflok Marke Bathory, nein, wen wundert's, eher die moderne Spielart wird hier über die Gleise geschmettert. Zutreffend, bieten die Portugiesen uns doch viel Material in ansehnlich hoher Geschwindigkeit feil. Das Schlagzeug gefällt in jedem Tempo und wird abwechslungsreich gespielt. Die Vocals erinnern an das übliche Pagan-Programm, Referenzen wären in diesem Fall vor allem Turisas mit leichtem Hang zu Kampfar.
Das Keyboard steht in der Abmischung sowie im Songwriting ganz weit oben auf der Präferenzliste und übertönt meist die ohnehin relativ dünn ausfallende Gitarrenarbeit. Ohne Synthie geht bei Gwydion gar nichts. Glücklicherweise beschränkt man sich nicht nur auf Akkordeon oder Flöten-Gedöns; viel mehr beglückt der Verantwortliche Musiker Daniel uns mit sehr abwechslungsreichen Sounds und holt aus seinen Tasten das Beste heraus. So sollten Keyboards benutzt werden!
Ebenfalls in grossen Lettern schreiben die Portugiesen traditionelle Chorus-Gesänge. Diese vollziehen den für das Genre typischen Spagat zwischen Gröhlpassagen für besoffene Fans und gelungenen Ausbauten der instrumental angedeuteten Epik. Nichts Neues, aber dafür heiss und lecker aufgewärmt!
Des weiteren liefert man ein paar nette Riffs und die Songs ähneln einander kaum. Langweilig wird es nur selten, wer das Genre mag ist mit dem Kauf dieses Albums gut beraten. Es gibt auf die Fresse ("Mead Of Poetry", "Cold Tempered"), es gibt nette (auch akustische) Balladen ("Ofíussa", "At The Sumbel") und natürlich viele Lyrics rund um das alte Thema. Im Hinblick auf zahlreichen internationalen Trittbrett-Schund der letzten Monate präsentieren Gwydion aus Portugal der wachsenden Szene endlich mal wieder eine ordentliche Scheibe Pagan / Folk Metal.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Trollzorn |
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Veröffentlichung |
5/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Folk Metal |