Angefangen haben die Brüder Matte und Erik eigentlich als Köpfe einer schwedischen Death Metal Band, die unter der erfahrenen Produzentenführung des Dan Swanö mit "Sea Of Dreams" (1996) und "Shadow's Dance" (1997) zwei melodische Death Metal Alben unter die Leute brachten. Schon auf "Shadow's Dance" zeichnete sich aber ab, dass Godgory bald schon die Stilbarrieren durchbrechen würden. Das Resultat war das phantastische "Resurrection" im Jahre 1999, eine prunkvolle, hochatmosphärische und wuchtige Mischung aus Gothic Metal und melodic Death, hervorragend produziert, bezüglich des Songwritings jedoch sehr simpel gestrickt, was dem Album eine grosse Eingängigkeit verlieh. Klar. Gewisse Kritiker warfen den Schweden Chartgeilheit und rezeptierte Songs vor, und irgendwo stimmte letzteres sogar, aber wen kümmert das schon, wenn das Resultat stimmt?

Godgory haben eigentlich nur zwei Arten von Songs. Einerseits gibt's Uptemponummern im besten melodic Death Stil, meistens in einem Takt gehalten, den man als angenehm angehoben bezeichnen könnte. Andererseits schreiben Matte und Erik auch (oder vor allem) supertolle Atmosphärenkracher im Slow- und Midtempobereich, welche grundsätzlich mit einem Minimalaufwand an technischer Spielerei auskommen, und genau das ist das Erstaunliche an dieser Band. Ein paar Riffs, die lediglich aus drei oder vier Griffen bestehen, hübsche Gitarrenleads, einfache aber effektive Keyboardatmosphären, ein Matte, der gemächlich dazu growlt oder auch mal spricht sowie ebenso einfache aber dennoch sofort hängenbleibende, instrumentale Melodien. Die majestätisch wirkende Produktion dieser langsameren Tracks geben den entsprechenden Songs ein edles und emotionales Erscheinungsbild, während die genannten Uptemponummern in bestem Schwedentrürülüdeath nach vorne losrocken. Die Gitarren klingen hart, sauber und dennoch mächtig und erzeugen vor allem bei den gemächlicheren Titeln oft eine bedrohliche Stimmung.

Wer eher auf die atmosphärischen Songs von Godgory steht, der wird mit "Final Journey", "Another Day", "Tear It Down" und "Holy War" bestens bedient, während "Caressed By Flames", "Payback" und "Farewell" typischen melodic Death aus Schweden präsentieren. Der erstgenannte Song erinnert durch seine folkige Art ziemlich stark an In Flames zu den "Jester's Race" Zeiten. "Payback" schwächelt allerdings ziemlich, scheint idenditätslos zu sein und muss daher als Durchhänger abgehakt werden. "Sea Of Dreams" wiederum ist ein etwas kitschiges Instrumental, welches sich aber vorzüglich in den Godgory Sound integriert.

Im Vergleich zu "Resurrection" kann man eigentlich nicht von einem Fortschritt reden. Prinzipiell sind sich die beiden Platten sehr ähnlich. Aber wer Godgory kauft, der möchte auch Godgory hören, und so gesehen ist "Way Beyond" wieder einmal ein absoluter Erfolgskauf für Feinschmeckerhörer (?? - Red.) dieser Art.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

8/2001

Format

CD

Land

Genre

Death Metal