Lobeshymnen auf dem Pappschieber, aus dem die Promo kommt machen mich eigentlich immer sofort eher wachsam und ich erwarte das Schlimmste, deswegen habe ich dieses Review auch so lange aufgeschoben wie ich konnte und das vollkommen zu Unrecht, denn Tenebrae in Perpetuum hauen mir mit ihrem Raw Black Metal so ziemlich das um die Ohren, was ich seit den geühlten letzten 20 BM-Scheiben, die ich reviewt habe, hören will.

Das ist jetzt natürlich übertrieben, aber naja, ich denke, jeder Leser weiss, was man über den Zustand der Black Metal Szene und die dazugehörigen Bands 2010 so sagt, ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, inem ich da jetzt irgendwem recht gebe, ich sage einfach nur, dass es erfrischend ist, eine Portion gut und mit Liebe oder viel mehr Hass gemachten Raw-Black Metal zu hören und genau den können die drei Italiener von Tenebrae in Perpetuum auch liefern.
Ich selbst habe noch nie etwas von dieser Band gehört, was ich nun, so muss ich sagen, recht schade finde, aber das Trio verrichtet sein übles Werk schon seit 2001 und hat dabei bereits zwei Alben, ein Demo, drei Splits und eine EP veröffentlicht, nicht schlecht, Herr Specht!
Auf "L'Eterno Maligno Silenzio" wartet die Band ausserdem mit einem neuen Sänger auf, wobei ich zu der Leistung des früheren Vokalisten nichts sagen kann, Herr Ildanach macht seine Sache auf jeden Fall sehr gut und bietet von cleanen, beschwörungsartigen Passagen bis zum üblichen hohen Herumgekreische das gewohnte Spektrum und das in mehr als ausreichender Qualität. Unterstütz wird der Mann am Mikrofon dabei von den Herren Atratus and Gitarre und Bass und Vidharr hinter den Trommeln, zusammen fahren sie sämtliche Geschütze auf, die ich auf einer Raw-BM Produktion hören will.
Das fängt an bei den Typischen getragenen, atmosphärischen Riffs und geht über langsame, groovige Passagen, in denen der Gesang auch einfach mal schweigt - gut zu sehen, dass es auch noch Sänger gibt, die wissen, dass Schweigen auch mal Gold sein kann. Die Gitarrenarbeit ist sehr solide ausgefallen und zeichnet sich durch einen extrem kalten Sound aus, durch die hin und wieder eingestreuten cleanen Passagen, zusammen mit sich häufig wiederholenden, langsamen und teilweise sogar monotonen Riffs entsteht ein extrem dichtes, atmosphärisches Klangwerk, dass es eine wahre Freude ist, das Album zu hören.

Was dem ganzen dann noch den wahren Schliff gibt ist die Produktion, hier hat man sich nicht von den zahllosne Möglichkeiten, die ein Toningenieur heutzutage so hat verführen lassen, sondern das ganze recht minimalistisch, sehr "raw" eben, gehalten, hat sich jedoch dazu entschieden nicht mit Mikrofonen aufzunehmen, die es im 10er Paket für 20 Euro beim Aldi gab, sondern sich offensichtlich für ein Mindestmass an Qualität entschieden, gute Wahl!

Um es mal zusammen zu fassen, bieten Tenebrae in Perpetuum dem geneigten Zuhörer mit "L'Eterno Maligno Silenzio" also ein atmosphärisch dichtes, abwechslungsreiches, gut produziertes, aber dennoch recht rau belassenes Album an, was will man mehr, frage ich?

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Debemur Morti Productions

Veröffentlichung

5/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal