Der Vierling Domgard aus Schweden existiert eigenen Angaben zufolge seit 1997, konnte aber erst 2004 ein erstes Demo und 2010 den Debut-Langspieler "I Nifelhels Skygd" realisieren.
Nachdem man wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt geraten war - unter anderem war man wohl an den üblichen Kirchen-Brandstiftungen beteiligt - durften Bandleader Vindkall und seine Konsorten die schwedischen Gardinen auch von der wortwörtlichen Seite her kennenlernen und einige Jährchen brummen, ohne wesentlich musikalisch kreativ sein zu können.
Diese Zeiten sind nun wohl Geschichte und Domgard artikulieren Hass und Gewalt mittels akustischer Signale, die sich zu einem amtlichen Geflecht mystischen Black Metal verspinnen.

Eisern auf den Pfaden des berühmteren Black-Metal-Exports Arckanum wandelnd hat man sich antikosmischen Okkultismus auf die Fahnen geschrieben, gepaart mit Heidentum, Naturmystik und einigen anderweitig zuträglichen Ingredienzien.
Akustisch ergeben sich aus dieser thematischen Marschrichtung durchaus Parallelen zu Werken wie "Kampen" und "Kostogher", wenngleich man trotz intensiver Zuhilfenahme von Samples aller Art zu keiner Sekunde an die Atmosphäre heranreicht, die der gute Shamaatae scheinbar spielend aus dem weiten Ärmel zu schütteln vermag - man konzentriert sich stattdessen auf die Macht der Kraft und kann besonders mit den ruppigen Melodieanteilen den Hörer auf seine Seite ziehen.
Auch die etwas dumpfe Produktion klingt im Ohre des Betrachters nach Arsch auf Eimer und ist der perfekte Nährboden für die genialen Gitarrenläufe, die Kompositionen wie dem göttlichen Instrumentalstück "Strömmen" einen einzigartigen Stempel aufdrücken und Domgard der Exzellenz verdammt nahe bringen.
Da drückt man auch gerne mal ein Auge zu und überhört die fehlende Spannung, die gelegentlich das Haupt erhebt sowie die an sich patente, über die gesamte satte Spieldauer von einer Stunde aber recht anstrengenden Schreistimme, deren Facetten man hätte wesentlich effektiver in Szene setzen können.

Wie dem auch sei; es bleiben nur wenige Wünsche unerfüllt, nur wenige Lücken offen, nur wenige Fragen unbeantwortet.
Guten Gewissens und aus voller Überzeugung kann ich Domgard's überfälligen Erstling "I Nifelhels Skygd" daher jedem Anhänger des schwarzen Stahls ans schwere Herz legen - Enttäuschungen ausgeschlossen!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Frostscald Records

Veröffentlichung

6/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal