Oranssi Pazuzu kommen aus dem Land der 1000 Seen – man ist fast versucht zu denken, dass hier Standardgedonner der schwarzen Art ertönt. Doch weit gefehlt! Schon das Cover zeigt, dass man fernab von den typischen Black Metal-Klischees musiziert. Die Band selbst gibt als Einflüsse unter anderem Burzum und Pink Floyd (!) an. Eine spannende und vor allem erfrischende Mischung...

Die Texte sind durchweg auf Finnisch gehalten, was das Verständnis natürlich unmöglich macht. Aber das ist auch gar nicht notwendig, um die Soundlandschaft von "Muukalainen Puhuu" einzutauchen. Der erste Titel, "Korppi", beginnt noch recht ruhig mit 70er-Keyboardklängen, Beckengerausche, leisen, unverzerrten Gitarren – doch schon nach 30 Sekunden legt sich hypnotisches Black-Metal-Riff drüber, kurz darauf die absolut passende Stimme, kurz: hier wird Atmosphäre ohne Ende serviert. Der beschriebene Ablauf ist allerdings kein festes Muster. "Dub kuolleen porton muistolle" beispielsweise klingt wie ein zähflüssiger, psychedelischer, verdrogter Titel direkt aus dem vor-vor-vorherigen Jahrzehnt – lediglich mit schwarzmetallischem Gesang dazu. Die Mischung kam mir vorher so noch nicht unter und ich kann sie nur jedem an’s Herz legen, der vom Fliessband-BM die Nase voll hat.

Echte Schwachpunkte kann ich hier nicht finden. Passende Produktion, Tiefgang statt Eingängigkeit, dichte Atmosphäre – warum kommen nicht mehr Leute auf solche Ideen? Es gibt doch Bands wie Sand am Meer... Aber wahrscheinlich ist das auch gerade der Reiz der Finnentruppe: eines der wenigen, wirklich kreativen Leuchtfeuer in der Schwarzmetallszene. Daumen hoch und volle Punktzahl! Mehr braucht’s nicht zu sagen – ich habe fertig.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Violent Journey Records

Veröffentlichung

9/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal