Alles andere als das. Helfahrt befeuern ihren Pagan-Ofen mit Schwarzmetall. Als Referenz hat man hier dringlichst Riger zu nennen. Wesentlicher düsterer als auf den Vorgängeralben schmettern die bayrischen Jungs ihre musikalischen Ideen hernieder. Gerne greift man auf nahezu marschartige Rhythmen zurück, auf ein ständiges Spielen mit den Ohren des Hörers - Wechsel zwischen Midtempo und Knüppelpassagen der alten Schule ("Drudnhax"). Das Doppelpedal wird exzessiv eingesetzt, gern bedient sich Drummer Andreas aber auch groovigen Schlagzeugpatterns.
Als nett entpuppen sich auch die ungewöhnlicherweise deutlichen Anteile der Bassgitarre, die zum Beispiel in "Der Zeit entstellt" sehr deutlich hervortreten. In Kombination mit der eher verrotzt-frechen als bösen Stimme von Max klingt "Drifa" zusätzlich ein wenig nach Thyrfing.
Ein Malus an der vorliegenden CD ist, dass viele Songs stellenweise einfach zu sehr mit Lückenfüllern gestreckt wurden. Das in die Länge ziehen der Tracks trägt in den meisten Fällen nicht zur Förderung einer Atmosphäre bei, sondern geht eher auf den Sack. Selten lockert man die kreativen Ergüsse auf. "Der Zeit entstellt" kratzt glücklicherweise nochmal rechtzeitig die Kurve und bietet eine Orgel im Stile Eden weint im Grab feil, sowie einen sehr geilen Akustikpart. Ein Ähnliches Vorgehen findet sich in "Staub", wo auch eine dezente Flöte eingesetzt wird. Gern mehr davon aufs Album verteilt!
"Drifa" überzeugt mich nicht komplett. Das Album weiss mich nicht zu packen und festzuhalten. Klar, es hat nicht viele Ecken und ist ein gelungenes Scheibchen paganer Klangkunst, sehr modern an den aktuellen Strom angelegt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es doch gar nicht mal so hart ist und auch live gut begeistern dürfte. Mir ist es etwas zu minimalistisch was Abwechslungsreichtum angeht und das Darbieten von diversen Hooks. Zu glatt.
Wer Helfahrt bisher aber sowieso mochte, wird auch diese Scheibe mögen und ich denke, sie kann ein breites Publikum faszinieren, auch wenn ich selbst nicht dabei bin. Deshalb 10 Punkte, auch dafür, dass "Drifa" absolut perfekt abgemischt wurde. Bin nicht sicher, ob ich schon mal ein besseres Mastering erleben durfte.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Trollzorn |
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Veröffentlichung |
4/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Pagan Metal |