"Normannenzorn" ertönt, um die Schlacht anzublasen. Druckvoll dröhnt es und der Sänger krächzt sich voller Wut und Aggression die Seele aus dem Leib. Von diesem Moment an verlässt der aufmerksame Hörer seine Realität und wird von Text und Musik hinaus aufs Schlachtfeld oder hinein in die wärmende Hütte/Taverne gezogen. Im vertonten Trinkgelage "Der Mönch" kommen erstmalig Hall unterlegte Gröhlchöre zum Einsatz, die in meinen Augen zu selten auftauchen, da sie an Intensität kaum zu übertreffen sind. "Die Wilde Jagd" ist einer von wenigen Songs, die, hier im Mittelteil, überraschen, da sie für kurze Zeit die Metalwurzeln vergessen und sich ganz den traditionellen Einflüssen hingeben. Eine Band, die ähnliche Momente zu bieten hat sind Adorned Brood, wobei diese wesentlich rauer aufspielen und mehr Abwechselung im Gesang bieten. In "Odins Söhne" spielt ein einfaches aber verführendes Solo über eine der oben genannten blöden Keyboardaktivitäten und mindert so den negativen Beigeschmack. Nach vielen guten und teilweise sogar heraus stechenden Liedern wird das Album von einem Instrumentalstück beendet. Es unterscheidet sich so sehr von den übrigen, dass es Teil des "Herr der Ringe"-Soundtracks hätte sein können. Dies ist positiv wie negativ gemeint. Klingt es nach 6 Minuten aus, freut man sich um so mehr, wenn "Normannenzorn" erneut ertönt.
Fazit: Ein hasserfüllter Barde kotzt seine Wut aus, während die Musikanten schunkelnd und sichtlich gut gelaunt brandschatzend marodieren. Bis auf Kleinigkeiten bei der Keyboardnutzung und ganz vereinzelten Textstellen, die leider etwas gezwungen oder peinlich auf mich wirken, ein wahrhaft überzeugendes Album. Man kann es getrost 3-4 Durchgänge hintereinander geniessen. Will mehr Pagan/Folk Metal, der mich so in seinen Bann zieht.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
|
Label |
Einheit Produktionen |
|
Veröffentlichung |
3/2010 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Death Metal |