Wie aufregend daher, nun den ersten Langspieler "Opus Diaboli" in Händen zu halten und die geballte Essenz einer und einer halben Dekade auf sich prasseln zu lassen...
Und mir fällt auf, dass mir nichts auffällt.
Eine Stunde und eine viertel rauschen reizlos an mir vorbei, als handelte es sich um eine Dauerwerbesendung für Messersets.
Dabei stellen sich die Herrschaften, hört man ganz genau hin, gar nicht so ungeschickt an und kneten wunderbar seichten Melodic Atmospheric Black Metal, wie er zur Beruhigung auch im Wartezimmer meines Zahnarztes abgespielt werden könnte - mir drängt sich jedoch der Verdacht auf, dass man es nicht darauf abgesehen hatte, als Rentnerschaukel verdingt zu werden.
Wilde Schminkereien hat man sich aufgepinselt, nur um letztlich dazustehen mit schwülstigem Keyboard-Geraune, klapprigen Gitarren und einem recht banalen Sänger; immerhin wirkt das Songwriting durchdacht und auch ausgereift, doch was nutzt das, wenn man die Inhalte nicht transportieren kann?
Keine Spur von echter Aggression, von Offensive, von Herzblut, das aus jeder Note tropfen müsste.
Man begnügt sich mit klischeehaften Halb-Hymnen, die sich dem Standard des Albumtitels angleichen und demnach ohne Ecken und Kanten an allen Enden vorbeirutschen.
Sehr ordentlich widerum ist die Produktion gelungen, die detailiert und ausreichend transparent ausgefallen ist.
Ein sehr zweischneidiges Schwert also, was Sado Sathanas da auf den Tisch legen.
Auf der einen Seite hatte ich mir von einer angeblich gestandenen Truppe mehr erwartet als eine musikalische Butterfahrt, auf der anderen Seite ist der Rundling wesentlich professioneller geworden, als viele Konkurrenzprodukte.
Letztlich entscheidet einzig der persönliche Geschmack über Wohl und Wehe von "Opus Diaboli", daher auch keine Bewertung meinerseits.
Vielleicht wäre an dieser Stelle ja weniger mehr gewesen... wer weiss.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Black Blood Records |
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Veröffentlichung |
3/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |