Wau! Das ist mal eine Debut-CD. Aufwendige und abwechslungsreiche Musik und dazu ein verdammt geiler Gesang. Die Italiener legen sich selbst gleich eine derart hohe Messlatte, dass es schwer wird auf kommenden Alben so konstant dieses Niveau zu halten.

Man fängt ja sanft an auf "Unspoken", aber für Gothic Metal ist die Scheibe eigentlich ziemlich hart. Progressive Einflüsse sind genau so zu vernehmen wie manches aus dem Doom Metal. Für Doom ist es aber die meiste Zeit zu schnell. Wie die Gitarrenmelodien auf Schlagzeug und Piano abgestimmt wurden ist aber einfach genial. Ob jetzt ganz sanfte oder kräftige Passagen auf einen los gelassen werden, ständig harmonisiert alles komplett miteinander. Keine schrägen Klänge, nichts auf das man sich erst eingewöhnen müsste, einfach zum Träumen und Bangen.

Vielleicht ist an manchen stellen das Keyboard etwas nervig, aber das ist erstens wirklich selten und zweitens nur ganz kurz, weil jeder Part, wenn er auch noch so toll ist, nur kurz gespielt wird. Das hätte zur Folge, dass man sich den Song gleich noch einmal anhören möchte - aber, wie vorhin schon erwähnt, die Stücke halten alle dieses hohe Niveau und so muss man sich die CD erst bis zum Ende anhören und dann gleich noch einmal durchlaufen lassen.

Was nicht immer das gleiche Niveau hält ist der Gesang. Der ist immer genial und an manchen Stellen einfach noch genialer. Er erinnert einmal an My Dying Bride und ein anderes mal an Savatage. Im übrigen hat Alessandro Consoli, der Sänger, aber seinen eigenen Stil gefunden und schlachtet den auf ganzer Länge aus. Ganz selten kommen auch Growls und Gesprochenes zum Einsatz, was eine verdammt gelungene Abwechslung bringt. Aber viel besser sind die zweistimmigen Teile mit tiefer und hoher Gesangsstimme, beides kräftig und Gänsehaut verursachend. Wer die volle Bandbreite seines Könnens hören möchte, dem sei der Titeltrack nahe gelegt. Nur gegrowlt wird nicht, aber ansonsten verbreitet der Gesang und das gesprochene so ziemlich jedes erdenkliche Gefühl.

Trotz des grandiosen Gesanges wird er aber nicht über sämtliche Parts gelegt, sondern es gibt richtig fette Parts ohne Gesang, mit Keyboard, Piano, melodiösen Riffs und Solo-Gitarren, die die Musik so richtig voran treiben.

Witzig ist, dass man im Internet Beschreibungen wie "depressiv" lesen kann. Ich finde die Musik eigentlich eher kraftvoll und trotz ruhigerer Passagen eher aufmunternd. Aber das wird wohl jeder anders empfinden.

Zum Sound sei gesagt – der wurde zwar in den bandeigenen Heimstudios aufgenommen, gemischt und sogar noch gemastert, aber die hatten sicher professionelle Hilfe, weil er dem von teuren Studios in nichts nachsteht. Egal ob auf einer teuren Anlage, oder aus billigen Boxen, die Musik klingt einfach gut.

Wie soll ich jetzt mit den Lobeshymnen aufhören? Die Scheibe dauert ewig und immer wieder tauchen geile Passagen auf, so wie ein Bass-Solo mitten im vorletzten Lied. Da könnt ich ständig weiter schreiben. Aber das werde ich jetzt lassen. Wer mit der Musikrichtung nur halbwegs etwas anfangen kann, sofort auf die MySpace-Seite und Songs anhören.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

My Kingdom Music

Veröffentlichung

3/2010

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal